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1821.

Nä 45.

Heidelberger

Jahrbücher der Literatur.

Thomas Sutton iibcr Delirium tremens,

(fi e s c h l u s s♦)

Dass Säufer häufig von einer Phrenesie befallen werden, ist so
allgemein bekannt, dass man schwerlich ein Gornpendium der
practischen Heilkunde, oder einen Aufsatz über diese Krankheit
finden wird, in welchem man nicht hiervon Belege trifst; nut
beging man den Irrthum, dass man glaubte, und noch glaubt,
dass dieser Phrenesie, wie ]eder andern, eine Entzündung der
Hirnhäute zum Grunde liege, der um so weniger teutschen
Aerzten zu verzeihen ist, da so grosse Aerzte, als: Schröder,
Reil und Andere sich so deutlich über diese falsche Ansiclit
erklärt haben#« Ref. ist aber doch der Meinung, dass sehr
viele teutsche Aerzte von diesem Vorwurfe frey ausgehen. Dass
aber akute Entzündung des Gehirns eine seltenere Krankheit,
als bisher allgemein, oder vielmehr von sehr Vielen angenorn-
men wird; »dass viele Beobachtungen von Phrenitis und Ence-
phalitis von Kranken genommen worden sind, welche an der
Phrenesie litten, von welcher in dieser Schrift die Rede ist»«
darin stimmt Ref# mit Hrn. A. vollkommen überein. Ja er
sreut sich seiner selbst wegen des Einverständnisses mit einem
so ersahrenen, anerkannten Beobachter# Wiewohl es ihm auch
von der andern Seite, wieHrn* A. ganzunbegreissichist, wieHr#
Wetzler die Entzündung der Spinnenwebenhaut, der weichen
Hirnhaut, und der innem Haut des Herzens und der Arterien
bezweifeln kann.

Hr. Sutton sagt: »Das Delirium tremens und die Behand-
lung desselben, welche ich weiter unten noch ausmitteln wer-
de, sind einigen Aerzten ziernlich bekanrit, andern aber gar
nicht, und bis jetzt hat diese Krankheit noch keine Stelle in
den medicinischen Schriften. In der Anmerkung heisst es: »Dr,
William Saunders sagte mir aber, dass er seit vielen Jahren in
seinen Vorlesungen des angedeuteten Uebels erwähnt, es seit
vierzig Jahren in seiner Praxis beobachtet, und von der Phre-
nitis unterschieden habe.« Ref# ist dieses noch von vielen
Aerzten überzeugt \ obgleich das sragliche Leiden bis hierher

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