DOI issue:
No. 71
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.33004#0513
N= 71.
Heidelberger 1821.
Jahrbücher der Literatur.
Frankenhausens Htilquelle von Dr W. A. G. Maniske, Fürstl, SchwarzK
Rudoist. Rnth und Phvsicus von Frankenhausen und Oldisiehen. Mit
zwei Kupfern und einer Charte. Weimar im Verlage des G. H. S.
pr. L. Industriecomptoirs. i82o* 190 S. 8,1 Thlr. 12 gr,
Die Salzquellen bei Frankenhausen, einem kleinen Städtchen
in Thüringen sind, wie der Hr, Verf. in seinen kurzen ge-
schichtlichen Angaben bemerkt schon sehr lange bekannt, in-
detn man urkundliche Nachrichten von denseiben vom Jahre
998 her besitzt» Die eigentliche jetzt gebrauchte Heilquelle
wurde nicht zur Salzbereitung yerwendet, im Gegentheil sah
man sie ais ein v\ilde9 Wasser an, das die gute Salzsoole ver-
derbe und folglich abgeleitet werden nnisse, wozu auch wie-
derholt Anstalten gemacht wurden. Der Hr. Verf. kam zufällig
auf den Gedanken dieses wilde Wasser als Seewnsser ^ Surrogat
zu versuchen und fand es gegen Scropheln ausgezeichnet hüif-
reich* durch seine Bemiihungen kam es dahin, dass man im
Jahre 1808 die ersten Badeeinrichtungen traf, und diese be-
sonders in den jüngst verflossenen Jahren bedeutend vergros^
serte. —
Das Wasser der Quelle ist im Sommer kälter als die äus-
seire Temperatur, im Winter etwas wärmer und danipft bei
starker Käite, Nach der chemischen Untersuchung des Herrn
Professor Hoffmann enthielt dasselbe in fünf Pfunden
12 Dracbmen 46 Gran inuriati«ches Natrum
1 — — 15 — schwefehauren Kalk
£> Gran muriatischen und kohlensauren Kalk
5 — murialische und kohlensaure Talkerde.
Wcder freie Kohlensäure noch Eisesitheile finden sich in dem*
«elben. Die von dem Apotheker Hiering in Frankenhausen an-
gesteilte Analyse lieferte nur wenig abweichende Resultate- —
Aus diesen Untersuchungen geht nun hervor, dass die
Quelle zu den kalten muriatischen Wässern gezählt werden
müsse; warurn aber der Hr. Verf dasselbe kein Soolenbad ge-
nannt wissen wiil, wird daraus keinesvvegs klar, denn die Sool-
tader zu Halle, zu Elmen, zu Nenndorf u. s, w. zeigen im
Ganzen dieselben Bestandtheile, Es soil aber wie unser Hr.
Verf. bemerkt die Seebäder yollkommen ersetzen* wenn Soolen*
Heidelberger 1821.
Jahrbücher der Literatur.
Frankenhausens Htilquelle von Dr W. A. G. Maniske, Fürstl, SchwarzK
Rudoist. Rnth und Phvsicus von Frankenhausen und Oldisiehen. Mit
zwei Kupfern und einer Charte. Weimar im Verlage des G. H. S.
pr. L. Industriecomptoirs. i82o* 190 S. 8,1 Thlr. 12 gr,
Die Salzquellen bei Frankenhausen, einem kleinen Städtchen
in Thüringen sind, wie der Hr, Verf. in seinen kurzen ge-
schichtlichen Angaben bemerkt schon sehr lange bekannt, in-
detn man urkundliche Nachrichten von denseiben vom Jahre
998 her besitzt» Die eigentliche jetzt gebrauchte Heilquelle
wurde nicht zur Salzbereitung yerwendet, im Gegentheil sah
man sie ais ein v\ilde9 Wasser an, das die gute Salzsoole ver-
derbe und folglich abgeleitet werden nnisse, wozu auch wie-
derholt Anstalten gemacht wurden. Der Hr. Verf. kam zufällig
auf den Gedanken dieses wilde Wasser als Seewnsser ^ Surrogat
zu versuchen und fand es gegen Scropheln ausgezeichnet hüif-
reich* durch seine Bemiihungen kam es dahin, dass man im
Jahre 1808 die ersten Badeeinrichtungen traf, und diese be-
sonders in den jüngst verflossenen Jahren bedeutend vergros^
serte. —
Das Wasser der Quelle ist im Sommer kälter als die äus-
seire Temperatur, im Winter etwas wärmer und danipft bei
starker Käite, Nach der chemischen Untersuchung des Herrn
Professor Hoffmann enthielt dasselbe in fünf Pfunden
12 Dracbmen 46 Gran inuriati«ches Natrum
1 — — 15 — schwefehauren Kalk
£> Gran muriatischen und kohlensauren Kalk
5 — murialische und kohlensaure Talkerde.
Wcder freie Kohlensäure noch Eisesitheile finden sich in dem*
«elben. Die von dem Apotheker Hiering in Frankenhausen an-
gesteilte Analyse lieferte nur wenig abweichende Resultate- —
Aus diesen Untersuchungen geht nun hervor, dass die
Quelle zu den kalten muriatischen Wässern gezählt werden
müsse; warurn aber der Hr. Verf dasselbe kein Soolenbad ge-
nannt wissen wiil, wird daraus keinesvvegs klar, denn die Sool-
tader zu Halle, zu Elmen, zu Nenndorf u. s, w. zeigen im
Ganzen dieselben Bestandtheile, Es soil aber wie unser Hr.
Verf. bemerkt die Seebäder yollkommen ersetzen* wenn Soolen*