Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext

N= 68‘ Heidelberger 1821.

Jahrbücher der Literatur.

Dierbach Anleitung zum Studium der Botanik.

(B t s c h l u s}.)

Die Erlernung «1er Kunstsprache ist £ür den Anfänger uner«
lässlich, so viei Miihe sie auch macht; in Deutsehland und he-
sonders in Frankreich wurden eine Menge Kunstausdrücke be-
kannt, von denen ich kaum die Hälfte und nur solqhe auf-
nahm', die wirklich von Nutzen seyn könnten, besonders für
das Studium der natiirlichen Faniilien: alle neue Ausdrücke
durften nicht iibergangen werden, denn ohne sie kann rnan
mehrere wichtige Werke wie z. B. Bobert Browns Flora voa
Neuholland, de Candolles Pflanzensystem u. s. w. schlechthin
nicht verstehen; ich bearbeitete die Terminologie der Blurnen
lxnd Früchte au?führlicher, als dies in den mir bis jetzt be«
kannten Lehrbüchern geschah, in der Ueberzeogung, dass man
bei diesen wichtigen Iheilen nicht genau genug seyn könne;
dasselbe besolgte ich bei der Darstellung des Linneschen Sy-
stems, das wohl noch, lange für den ersten IJnterricht das
zweckmissigste bleiben wird, ohne deswegen die Wichtigkeit
des Studiums der natürlichen Familien zu verkennen, woraus
hinreichend aufmerksam gemacht ist. — Eine Anleitung zum
Studium der Crypfogamie enthält dieser Leitfaden nicht, weil
ein fast eben so grosses Buch als das gegenwärtige erfordert
wird, um etwas Gemigthuendes zu liefern, derm die kuizen
Bemerkungen wie sie bis jetzt in den Lehrbüchern gebräuch-
lich waren, reichen wie ich mich auf das bestirnmteste über-
zeugt habe keineswegs hinj auch ist es nichts wemger als zweck-
riiässig, wenn rnan bei dem Unterrichte in diesen Gewächsen,
der meistens abgesondert und in den VYintermonaten betrieben
wird, die in dem ganzen Buche zerstreute Sä sze zusammenlesen
muss* Noch weit weniger konnte die Pflanzenchemie aufge-
nommen werden, die wenn sie mit Nutzen vorgetragen wer-
den soll, weit grössere Kenntnisse voraus setzt, als man von
den Anfängern im Studium der Botanik zu erwarten berechtigt
ist, was auch von allen übrigen Zweigen der Botanik gilt.
Selist eine umfassende Pssanzenphysiologie konnte und sollte

C)9
 
Annotationen