Heidelberger Jahrbücher der Literatur (14,2.1821)

N= 06. Heidelberger 1821,

Jahrbücher der Literatur.

Themis ou Bihliötheque Au Jüriscönsulte par une reunion de Magisfcrats,
de Professeurs et d* Avocats* Paris 1819— i82u, au Bureau de hl
Themis s chez Bavoux Libraire ) Rue Gifc - le - coeur, Nr. 4. Baudouin
freres* lmpr. libr> rue de Vaugirard* Nr. 36. <— Tom. prenn I —V*

Tom» sec. livraisons VI —* X.

Recenseut hat bisher in den Heidelberger Jahrbüchern einige
uicht unwichtige Schriften französischer Rechtsgelehrten ange^
zeigt, sie als Zeichen der wiederauflebenden wissenschaftlichen
Bearbei:ung des Rechtes in dern Nachbarlande ansehend, wo
wohi nicht ga'nz mit Unrecht die fast allgemeine Meinung der
Deutschen Juristen die gelehrte juristische Rildung als ihrem
Verfalle nahe betrachtete. Er muss daher mit um so grösserer
Zufriedenheit es ankündtgen, dass die zuletzt vön ihm erreg-
ten Hoffmmgen ( Heid. Jahrb, 1819) eines nahe bevorste^
henden Umschwunges der Rechtswissenschaft in Frankreicli
auf eine überraschende Weise sich zu verwirklichen begonneri
haben und uns zu erfreuiichen Erwartungen berechtigen. Die
Ursachen hiezu liegen theils in den gegenwärtigen Zeitverhält-
nissen, iheils aber vorzüglich in deni enthusiasfcischen Eifer ei^
niger gelehrien Juristen Frankreichs, die schon durch ihr erstes
Aufreten beweisen, dass der Smn für tüchtiges Rechtsstudiurri *
in diesem Lande denn doch nicht verioschen war, wenn gieich
die Flachheit und das schoListische Unvvesen, von dem vorher-
gehenden Gouvernement absichtüch begiinstigt, auf eine gewis-
sermassen despotische Weise da herischte. Es war zu erWarten*
dass nah dem hergestellten Frieden bey dem gewiss überaus
gebildeten Volke der Fronzosen die Liebe zu jeder Art von Wis-
senschaft erwachen vverde und dass namentlich den politischen
Studien, mit welcheri die Rechtswissenschaft in so enger Ver-
Mndungstehet, fernerden phllologischen, historisehen, philosophi-
schen Wissenschaften eine grössere Pslege zu Theil werden würde.

Der Commission de Vinst.raction publique, zuletzt vom Herrn
Royer - Collard, dann vom Herrn Cimer geleitet, konnte es
nicht verborgen bleiben, wie sehr das Rechtsstudium in den
Fakultäien hinter dem mathematischen, medizinischeti und.
Naturwissenschafren zurückgehliehen war, wie wenig nach den
hestehenden Ordnungen der Unterricht in Fhilologie, JPhiloso#*

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