Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
1821.

N= 54.

Heidelberger

Jahrbücher der Literatur.

Hallam view oF the state oF Europe.

(B e s c h l u s s.)

Cap. VII. (Bd. Q S4 i —155) ist überschrieben: Geschicbte
der kirchlichen Macht im Mittelalter; enthält aber fast blos die
Geschichte des Papstthums, wohei auf die Nationalkirchen und
insbesondere atif das Mönchswesen zu wenig Rücksicht genom-
men ist* Wiewohl Recensent auch hier in vielen Punkten
andere Ansichten als der Verfasser hat, gesteht er dennoch, dali
erdies Gapitel für eins der gelungensten hält und es nicht ohne
Belehrang und reichen Genufs gelesen hat. — Die Krone de»
ganzen Werks ist aber Cap. VIII. die Verfassungsgeschichte
Englands enthaltend und in drey Theile getheiit, von denen
der erste (bisS. 192) die angelsächsische, der zweyte (bisS. 248)
die normannische Periode bis zu Heinrich III., und der dritte
(bis S. 514) die folgenden Zeiten bis aus die Vereinigung der
beyden Rosen zum Gegenstande hat. Durch die gründliche und
geistreiche Behandlung dieses interessanten Themas hat sich
H, Hallam einen Platz neben den grössten Historikern seiner
Nation erworben. — Das Werk schliesst mit Cap. IX. über
den gesellschaftlichen Zustand Europens im Mittelalter. Diese
reichhältige in zwey Theile, von denen der erste (his S* 575) bis
auf das Ende des eilften Jahrhunderts und der andere (bisS 766)
bis auf die Erfindung der Buchdruckerkunst reicht, zerfallende
Abhandjung hat Literatur, religiöse Denkart, Sitten, Handel und
Kunst zum Gegenstande, und enthält insbesondere treffliche
Bemerkungen über proyencalische, italienische und englische
Poesie. Schado dass der Vers. nicht auch die nordische und
deutsche Poesie, wozu es ihm wahrscheinlich an Sprachkennt-
nissen sehlte, in dem Kreise seiner Untersuchungen ausnahm. —
Ein gut gearbeitetes Register (bis S. 800) erleichtert dem Leser,
welcher das ganze Werk studirt hat und die getrennten Par-
thien ira Zusammenhange iibersehen möchte, das Nachscblagen.

Die Uebersetzung ist im Ganzen gelungen zu nennen, wenn
Jnan ihr gleich hin und wieder ansieht, dass sie Uebersetzung
ist, und Ausdrücke wie die haüfig vorkommenden, oberliche*
Ansehn, selbstredend u. dgl. und andere nicht rein Deutsche*

6$
 
Annotationen