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1074 Bierbach Anleitung zum Studium der Botanilr.

dieses Buch nicht enthalten; es ist deshalb blos eine kurze
Darstellung der Erscheinungen des Pflanzenlebens aufgenoin-
nun und Kü jedem einzelnen Theiie in aphoristischen Sätzen
das Wichtio-cte von dessen Bau imd Function voran geschickt
worden, weiche Sätze in den Vorlesungen ais Siützpunkte die-
nen, urn darüber ausfiihrlich und in allen Beziehungen zu
sprechen» Ueberali ist die Literatur berücksichtigt, und ich
giaube eine nicht unschickliche Auswahl getrosfen zu haben.
Aus deni Gesagten geht hervor, daU es nur die allerersten An-,
fargcgründe der Botanik sind, die ich inir darzustellen vor-
uahrn, aher ich glaube dies auch auf solche Weise gethan zu
haben, die dem jetzigen Zustande der Wissenschaft argemessen
ist, und bin zufrieden, wenn die Schrift nicht ohne Nutzen
wird gebraucht werden. —

Bei dieser Gelegenheit muss ich einige Worse über eine
Becension meines Buches, die in der Jenaischen Literaturzei-
tung (Januarheft 4824 Nr. 15) steht, sagen.

Bisher war ich immer derMeinung, man miisse, um eine
Schrift ri .htig beurtheilen zu können, mit der Materie, von
der sie handelt genau bekannt seyn, man miisse, wenn man
den Grundsätzen des Verfassers nicht beitrete die entgcgenge-
setzten Gründe dazu anführen, es dürfe dabei keine Vesdrehung,
keine Unwahrheit vorkommen, und in jedem Falle in einem
solchen Tone gesprochen werden, der dem Gelehrten ziemt u.
ansthndig ist. Nun fordere ich jeden Freund und Kenner der
Literatur, besonders aber die Botaniker auf die angezeigte ße-
cension zu lesen, um sich zu überzeugen, dass dort von allen
dies^n gewüss nicht unbilügen Forderungen auch nicht eine er-
füllt ist. Oer Verf. Hieses Machwerkes ist, wie aus dem Gan-
zen hervorgeht ein Nachbeter der neuesten Natui'philosophen,
und dass ein solcher viel zu tadeln finden würde, karn mir gar
nicht unerwartet. Der gdehrte Herr will, dass von piner phy-
tonomiscben Metamorphosenleiire bei der Darstellung der Grund-
ziige der Botanik amgegangen werden soll, wogegen nur das
einzige zu erinnern seyn möchte, dass wir die Metamorphose
der Pflanzentheiie noch lange nicht gehorig kennen, folglich
auf sehr unsichern Grund baueri würden: auf sie sich stützend
kann man, w ?as so lticht ist, einen botanischen Roman, nicht
aber ein hrauchbares Lehrbuch schreiben. In der Vorrede zu
nieinem Buche habe ich die Männer genannt, deren Werkeich
V0“zugsweise benutzte, und nirgends die Quellen versehwiegen,
aus denen ich etwas nahm$ weil ich nun einige Sätze aus ei-
ner Scbrift De Gandolle’s entlehrite, und wohl zu merken dies
au (drückiich trinnerte, (man sehe 5-5.) so nennt dies der Hr.
Recens. eine gelehrte Bankerotterklärung^ — Eine solche
 
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