g46 Geschiclite Hellenischer Stämme t. A. 0. Müller.
linisch colonisirt worden, Woher denn auch der alte Peles*
pische Trophonios ein Sohn des Apoüo heisse. sEs ht Res,
nicht unhekannt, wie der Verf. in seiner jüngst geschriebenen
Dis^c^ a^ on de tripode Delphico p. 12. ff., auch hier die Donsch-
Gretische Stiflung des Delphischen Heiligthums angenornoien
hat. üb Kef. gleich lange Zeit selber diese Ansicht getheilt
hat, so sind ihm doch seit dieser Zeit manche Bedenklichkei*
ten aufgestossen, welche die Richtigkeit difeser Annahme in
Z^eifel setzen, Es sind dies inshesondere die Sagen von den
Hyperboreern, von Olen u4 s. W., denen Fausan. X,, 5, 4, (lie
Grürniung dieses Orakels znschreibt. Darurn wagt Ref. die
Vermuthung, dass hier eine doppelte Griindung unterschieden
Werden müsse, die erstere, äitere durch Oien vom Norden her,
die andere, jüngere, als eine Art von Erneuerung der ersteren
2u betrachten, von dem Süden her (aus Creta) durch Stamme,
die vielleicht ursprünglich von denseihen Sitzen ausgegangeri,
dennoch verwandte Volksstämme wären }♦ Diesen Trophonios,
eine wahrhaft pelasgische, von da in die Sagen der Minyer und
Orchomenos ühergegangene Gottheit, deutet unser Verf„ über*
einstimmend mit den Forschungen anderer Mythologen als
»den ernährenden Gott des Ackerfeldes, als deri geliebten Säug*
»ling der Demeter,« als eine grosse Naturgottheit, identisch rnit
andern ähnlichen Wesen, mit Triptolemos, Jasion usid Her-
meschthonios; also auch hier Uebereinstirnmung alt- pela*?gischer
Lehre mit vSamothracischen und Eleusinischen Weihen. Dies
ist der Inhalt des 6n Abschnittes* befiiedigend und geniigend.
Weniger mochte dies vieileicht bei dem yn Abschnitte S. 161
ff. der Fall Seyn, wo die nun acht minyeische Sage des Zeus
Laphjstios und Athamas behandelt wird, Wir bedauern, dass
der Verf. in dieser freilich Sehr schwierigen Untersuchung iiicht
mit der gehörigen Klarheit und Deutlichkeit zu Werke gegan-
gen i^t, IJnter den Grundzügen dieses Mythus verkennt er nieht
das Widderopfer; denn eben der ethische Sinn des Sühnopfers
sev es, der in dieser Mythe reiner und erhabener hervortritt.
S. 166. Der ethisch-mythische Halt wie die Begründung dieses
Fliichs der Athamantiden sey nur in der Selbstthat undSelbst*
schuld des Ahnherrn zu suchen, welche eben deswegen über
alles Bewusstsein hinaus Jiege. Warum S. 174* ff. bei Deutung
der Ino - Leucotkea nicht an die trauernde Isis erinnert wird,
ist auffallend. Als ächt minyeische Gottheiten charakterisiren
sich auch die Charitinnen (cap, 8» p. 177. sf>), jene National-
gottheiten von Orchomenos, denen schon Herodotüs Aegyptische
Abstammung abspricht. Diese Begleiterinnen der Aphrodite
iezeichnen dem Vers. nicht sowohl »die Idee des absolut und än
sich Schönenals vielmehr » dm Reiz des geselligen Lcbens> dit
linisch colonisirt worden, Woher denn auch der alte Peles*
pische Trophonios ein Sohn des Apoüo heisse. sEs ht Res,
nicht unhekannt, wie der Verf. in seiner jüngst geschriebenen
Dis^c^ a^ on de tripode Delphico p. 12. ff., auch hier die Donsch-
Gretische Stiflung des Delphischen Heiligthums angenornoien
hat. üb Kef. gleich lange Zeit selber diese Ansicht getheilt
hat, so sind ihm doch seit dieser Zeit manche Bedenklichkei*
ten aufgestossen, welche die Richtigkeit difeser Annahme in
Z^eifel setzen, Es sind dies inshesondere die Sagen von den
Hyperboreern, von Olen u4 s. W., denen Fausan. X,, 5, 4, (lie
Grürniung dieses Orakels znschreibt. Darurn wagt Ref. die
Vermuthung, dass hier eine doppelte Griindung unterschieden
Werden müsse, die erstere, äitere durch Oien vom Norden her,
die andere, jüngere, als eine Art von Erneuerung der ersteren
2u betrachten, von dem Süden her (aus Creta) durch Stamme,
die vielleicht ursprünglich von denseihen Sitzen ausgegangeri,
dennoch verwandte Volksstämme wären }♦ Diesen Trophonios,
eine wahrhaft pelasgische, von da in die Sagen der Minyer und
Orchomenos ühergegangene Gottheit, deutet unser Verf„ über*
einstimmend mit den Forschungen anderer Mythologen als
»den ernährenden Gott des Ackerfeldes, als deri geliebten Säug*
»ling der Demeter,« als eine grosse Naturgottheit, identisch rnit
andern ähnlichen Wesen, mit Triptolemos, Jasion usid Her-
meschthonios; also auch hier Uebereinstirnmung alt- pela*?gischer
Lehre mit vSamothracischen und Eleusinischen Weihen. Dies
ist der Inhalt des 6n Abschnittes* befiiedigend und geniigend.
Weniger mochte dies vieileicht bei dem yn Abschnitte S. 161
ff. der Fall Seyn, wo die nun acht minyeische Sage des Zeus
Laphjstios und Athamas behandelt wird, Wir bedauern, dass
der Verf. in dieser freilich Sehr schwierigen Untersuchung iiicht
mit der gehörigen Klarheit und Deutlichkeit zu Werke gegan-
gen i^t, IJnter den Grundzügen dieses Mythus verkennt er nieht
das Widderopfer; denn eben der ethische Sinn des Sühnopfers
sev es, der in dieser Mythe reiner und erhabener hervortritt.
S. 166. Der ethisch-mythische Halt wie die Begründung dieses
Fliichs der Athamantiden sey nur in der Selbstthat undSelbst*
schuld des Ahnherrn zu suchen, welche eben deswegen über
alles Bewusstsein hinaus Jiege. Warum S. 174* ff. bei Deutung
der Ino - Leucotkea nicht an die trauernde Isis erinnert wird,
ist auffallend. Als ächt minyeische Gottheiten charakterisiren
sich auch die Charitinnen (cap, 8» p. 177. sf>), jene National-
gottheiten von Orchomenos, denen schon Herodotüs Aegyptische
Abstammung abspricht. Diese Begleiterinnen der Aphrodite
iezeichnen dem Vers. nicht sowohl »die Idee des absolut und än
sich Schönenals vielmehr » dm Reiz des geselligen Lcbens> dit