DOI Heft:
No. 1
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.39123#0009
N°. 1. HEIDELBERGER 1837.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Archives ou Correspondan.ee inedite de la maison d’ Orange-Nassau. Recueil
publie avec auiorisation de S. M. le roi, par Mr G. Groen van Prinsterer,
Chevalier de l’ordre du Lion LSelgique , Secretaire du Cabinet de S. M.
Conseiller d’etat. Premiere Serie. Tom. 1. Annee 1552—1565. 296 S.
Tom. II. Annee 1565. 516 S. Tom. III. Annee 1567 —1572. 520 S.
Leyde, Luchtmanns 1835. 8.
I^Xehrere Holländer versicherten neulich dem Referenten, der
daran zweifelte, dafs ganz im Stillen in Holland die historischen
Studien von angesehenen Männern mit Liebe und Interesse ge-
trieben würden, und dafs ein van Rampen und Andere, deren
Originalarbeiten oder Uebersetzungen Ref. bisher zu Gesicht ge-
hommen sind , des Beifalls des eigentlichen Kerns der Nation eben
so wenig geniefsen, als ähnliche für den Buchhändler oder für
den Effect arbeitende Schriftsteller unter uns des Beifalls der
Bessern alles Lärmens in Journalen und Zeitungen ungeachtet je
genossen haben. Dafs dies in der That der Fall sey, sieht er aus
dem anznzeigenden Werk und aus des Baron von Keverberg
neuester Geschichte des Königreichs Holland. Was das letzte,
hauptsächlich gegen Nothomb gerichtete Buch angeht, so wird
Ref. nächstens eine kurze Anzeige dayon machen, jedoch das
politische Feld, dem es angehört, so viel als möglich meiden.
Das Buch macht aber unstreitig dem Verfasser und dem Könige,
dessen edle Bemühungen darin gepriesen werden , um so mehr
Ehre, je geschickter Herr von Nothomb alles zusammengestellt
hatte, was für seine Landsleute und für ihr Beginnen sprechen
konnte.
Hr. Groen van Prinsterer ist, wenn sich Ref. nicht täuscht,
dem gelehrten Publikum schon als Kenner des klassischen Alter-
thums durch eine treffliche Probeschrift bekannt, und wird sich
durch diese Bekanntmachung der Urkunden aus einer Zeit, in
welcher sein Vaterland unter den Helden des Hauses Nassau zur
Hauptmacht von Europa geworden war, ein unsterbliches Ver-
dienst erwerben. Man vergleiche einmal Alles , was die Franzo-
sen bekannt gemacht haben, und besonders die Einleitungen und
Noten der Herausgeber mit dem, was hier geleistet ist! Die Ein-
leitungen, Noten, Inhaltsanzeigen der einzelnen Briefe bilden ein
XXX. Jahi-g. 1. Heft. 1
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Archives ou Correspondan.ee inedite de la maison d’ Orange-Nassau. Recueil
publie avec auiorisation de S. M. le roi, par Mr G. Groen van Prinsterer,
Chevalier de l’ordre du Lion LSelgique , Secretaire du Cabinet de S. M.
Conseiller d’etat. Premiere Serie. Tom. 1. Annee 1552—1565. 296 S.
Tom. II. Annee 1565. 516 S. Tom. III. Annee 1567 —1572. 520 S.
Leyde, Luchtmanns 1835. 8.
I^Xehrere Holländer versicherten neulich dem Referenten, der
daran zweifelte, dafs ganz im Stillen in Holland die historischen
Studien von angesehenen Männern mit Liebe und Interesse ge-
trieben würden, und dafs ein van Rampen und Andere, deren
Originalarbeiten oder Uebersetzungen Ref. bisher zu Gesicht ge-
hommen sind , des Beifalls des eigentlichen Kerns der Nation eben
so wenig geniefsen, als ähnliche für den Buchhändler oder für
den Effect arbeitende Schriftsteller unter uns des Beifalls der
Bessern alles Lärmens in Journalen und Zeitungen ungeachtet je
genossen haben. Dafs dies in der That der Fall sey, sieht er aus
dem anznzeigenden Werk und aus des Baron von Keverberg
neuester Geschichte des Königreichs Holland. Was das letzte,
hauptsächlich gegen Nothomb gerichtete Buch angeht, so wird
Ref. nächstens eine kurze Anzeige dayon machen, jedoch das
politische Feld, dem es angehört, so viel als möglich meiden.
Das Buch macht aber unstreitig dem Verfasser und dem Könige,
dessen edle Bemühungen darin gepriesen werden , um so mehr
Ehre, je geschickter Herr von Nothomb alles zusammengestellt
hatte, was für seine Landsleute und für ihr Beginnen sprechen
konnte.
Hr. Groen van Prinsterer ist, wenn sich Ref. nicht täuscht,
dem gelehrten Publikum schon als Kenner des klassischen Alter-
thums durch eine treffliche Probeschrift bekannt, und wird sich
durch diese Bekanntmachung der Urkunden aus einer Zeit, in
welcher sein Vaterland unter den Helden des Hauses Nassau zur
Hauptmacht von Europa geworden war, ein unsterbliches Ver-
dienst erwerben. Man vergleiche einmal Alles , was die Franzo-
sen bekannt gemacht haben, und besonders die Einleitungen und
Noten der Herausgeber mit dem, was hier geleistet ist! Die Ein-
leitungen, Noten, Inhaltsanzeigen der einzelnen Briefe bilden ein
XXX. Jahi-g. 1. Heft. 1