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N°. 28. HEIDELBERGER 1837.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

GRIECHISCHE ALTERTHUMSKUNDE.
Geschichte des Trojanischen Krieges. Mit Beilagen über die äl-
teste Geschickte Griechenlands und Troja’s. Ein historischer Versuch
von Johann Uschold, Professor am königl. hair. Gymnasium zu
Ktraubing. Stuttgart und Augsburg. Verlag der J. G. Cotta’schen
Buchhandlung. 1836. XXX und 352 S. in gr. 8.
Der Gegenstand, den die vorliegende Schrift behandelt,
schlägt so vielfach in die verwandten Gebiete der griechischen
Mythologie und Symbolik, sowie insbesondere in die Geschichte
der älteren griechischen Poesie ein, dafs die Behandlung dessel-
ben allerdings eben so umfassende Kenntnisse als richtige Auf-
fassung des hellenischen Lebens erfordert, um ein Unternehmen
zu wagen, das zu den schwierigsten Aufgaben der gesammten
Alterthumswissenschaft gehört. Schon diese Rücksicht, verbun-
den mit dem reichen Inhalt der Schrift, mag die gröfsere Aus-
führlichkeit entschuldigen , zu der wir uns hier bei einer Schrift
veranlafst finden, die nicht blos den auf dem Titel bezeichneten
Hauptgegenstand behandelt, sondern in den Beilagen, welche die
gröfsere Hälfte des Buchs füllen, eine Reihe von wichtigen, mit
dem Hauptgegenstande allerdings in näherer oder entfernterer
Berührung stehenden, grofsentheils mythologischen Erörterungen
liefert, deren Hauptinhalt und Tendenz wir wenigstens andeuten
möchten. Eine überall bemerkbare Gründlichkeit der Forschung,
eine genaue Kenntnifs der Quellen, eine ausgebreitete Belesen-
heit, der nicht leicht Etwas entgangen seyn dürfte, endlich eine
klare Darstellung, die zu bestimmten, wenn auch manchmal höchst
auffallenden und überraschenden Resultaten gelangend , weder in
dem Dunkel einer abstrusen Mystik sich verliert, noch in hohl-
klingenden , philosophischen aber nichtssagenden Phrasen sich
verflüchtigt, alle diese Eigenschaften, welche diese Schrift vor
so vielen ähnlichen Produkten unserer Tage auszeichnen, werden
derselben auch allgemeine Beachtung und gerechte Anerkennung
zuwenden , auch wenn man , wie dies namentlich bei dem Ref.
der Fall ist, keineswegs die vom Verf. aufgestellten Ansichten
unbedingt billigen oder die Resultate, zu denen seine Forschung
gelangt, als wahr und gültig annehmen kann. Dies soll ihn aber
XXX. Jabrg. 5. Heft. 28
 
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