HEIDELBERGER
N°. 34. HEIDELBERGER 1837.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Essai historique sur la Fie et la Doctrine d' Ammonius-Saccas,
chef d’une des plus celebres Ecoles philosophiques d’Alexandrie, par L.
J. De haut, Docteur en droit et Professeur extraord. ä la Faculte de
Philosophie et de lettres de VUniversite de Gand. Ouvrage couronee
par r Academie Royale des Sciences et Beiles - lettres, dans sa seance
generale de 7. Mai 1830. Bruxelles, M. Hayez, Imprimeur de VAcad.
roy. 1836. 4. IV u. 204 S. (Leipzig, bei Avenarius u. Friedlein.)
Schon 1828 hatte die hön. Ahaderaie als Preisfrage für 1880
aufgegeben eine Zusammenordnung und Erklärung der
Fragmente von Ammonius-Saccas, nebst Untersuchung^
was er von Vorgängern angenommen, wie er auf seine
Zeitgenossen wirkte, und welches sein Einflufs auf
seine Nachfolger gewesen ist? Der Vf. hatte bereits mit
Erfolg ein Paar andere Preisaufgaben bearbeitet: 1) im J. 1827
über den Athenischen Kriegsanführer und Redner, Iphikratos;
2) im J. 182g über das ontologische oder objective Ich.
In dem letzteren, sehr ausführlichen, lateinisch geschriebenen
Memoire führt er Beweise für das Selbst-Seyn, die Immaterialität
und die Unsterblichkeit der Seele. Nur weil die Annalen der Uni-
versität seit i83o nicht mehr gedruckt wurden, blieb es indefs
ungedruckt.
Monographien sind äusserst wünschenswert!). Erst wenn
die einzelnen Data nach allen Beziehungen berichtigt
sind, kann daraus, was für ein Ganzes wichtig ist, mit Zuver-
lässigkeit construirt werden. Der Vf. citirt S. 62. 63. dreizehn
dergl. Monographien über einzelne alte Philosophen, von Wyt-
tenbachischen Schülern. Andere erschienen unter Ruhnkenius (S.
100). Schade, wenn nicht das Wesentliche daraus in eine Col-
lection gebracht wird. Allerdings aber muPs, wie es die oben
angeführte Aufgabe auch in diesem Fall vorschrieb, nicht blos
der Gegenstand an sich zuvörderst aus den Quellen dargestellt
und erklärt werden. Auch das Woher und W7odurch der
Vergangenheit, das Wo und Wie des Jetzt, und das Wohin
und Wozu der Folgezeit ist zugleich zu beleuchten. Soviel
möglich sollten immer die Texte, auf welche alles ankommt, vor-
ausgeschickt oder wörtlich eingeflochten werden. Denn die mei-
XXX. Jahrg. 6. Heft. 34
N°. 34. HEIDELBERGER 1837.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Essai historique sur la Fie et la Doctrine d' Ammonius-Saccas,
chef d’une des plus celebres Ecoles philosophiques d’Alexandrie, par L.
J. De haut, Docteur en droit et Professeur extraord. ä la Faculte de
Philosophie et de lettres de VUniversite de Gand. Ouvrage couronee
par r Academie Royale des Sciences et Beiles - lettres, dans sa seance
generale de 7. Mai 1830. Bruxelles, M. Hayez, Imprimeur de VAcad.
roy. 1836. 4. IV u. 204 S. (Leipzig, bei Avenarius u. Friedlein.)
Schon 1828 hatte die hön. Ahaderaie als Preisfrage für 1880
aufgegeben eine Zusammenordnung und Erklärung der
Fragmente von Ammonius-Saccas, nebst Untersuchung^
was er von Vorgängern angenommen, wie er auf seine
Zeitgenossen wirkte, und welches sein Einflufs auf
seine Nachfolger gewesen ist? Der Vf. hatte bereits mit
Erfolg ein Paar andere Preisaufgaben bearbeitet: 1) im J. 1827
über den Athenischen Kriegsanführer und Redner, Iphikratos;
2) im J. 182g über das ontologische oder objective Ich.
In dem letzteren, sehr ausführlichen, lateinisch geschriebenen
Memoire führt er Beweise für das Selbst-Seyn, die Immaterialität
und die Unsterblichkeit der Seele. Nur weil die Annalen der Uni-
versität seit i83o nicht mehr gedruckt wurden, blieb es indefs
ungedruckt.
Monographien sind äusserst wünschenswert!). Erst wenn
die einzelnen Data nach allen Beziehungen berichtigt
sind, kann daraus, was für ein Ganzes wichtig ist, mit Zuver-
lässigkeit construirt werden. Der Vf. citirt S. 62. 63. dreizehn
dergl. Monographien über einzelne alte Philosophen, von Wyt-
tenbachischen Schülern. Andere erschienen unter Ruhnkenius (S.
100). Schade, wenn nicht das Wesentliche daraus in eine Col-
lection gebracht wird. Allerdings aber muPs, wie es die oben
angeführte Aufgabe auch in diesem Fall vorschrieb, nicht blos
der Gegenstand an sich zuvörderst aus den Quellen dargestellt
und erklärt werden. Auch das Woher und W7odurch der
Vergangenheit, das Wo und Wie des Jetzt, und das Wohin
und Wozu der Folgezeit ist zugleich zu beleuchten. Soviel
möglich sollten immer die Texte, auf welche alles ankommt, vor-
ausgeschickt oder wörtlich eingeflochten werden. Denn die mei-
XXX. Jahrg. 6. Heft. 34