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N". 39. HEIDELBERGER 1837.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

. Schriften von Uschold, Nitszch, Jahn, Lachmann u. Müller.
(Fortsetzung.)
Wir bedauern hier, durch den uns zugestandenen Raum
gedrängt, nicht näher in diese Ideen, die freilich manches Auf-
fallende haben, so .sehr auch der Verf. bemüht ist, sie in einen
Zusammenhang miteinander zu bringen, eingehen zu können; dafs
aber Ref. ihnen nicht unbedingt und in dieser allgemeinen Fas-
sung, mit gänzlicher Beseitigung alles historischen Elements, bei-
treten kann, dafs er keineswegs in allen diesen Personen blofse
Spiele der Phantasie , reine Schöpfungen der puSoTiixoi; CEXkät;
finden kann, sondern an der historischen Grundlage, die freilich
in Sage und Dichtung manche Zuthat und Ausschmückung erhal-
ten hat, festhält, wird nach dem, was er schon oben bemerkt
hat, leicht zu errathen seyn; zu einer weiteren Ausführung sei-
ner eigenen Ansichten kann hier der Raum nicht seyn , so sehr
es ihm auch scheinen will, dafs der Verf. in seinem Bestreben,
die über den trojan. Zug aufgestellte Ansicht, zumal wo sie mit
der historischen Überlieferung im Widerspruch steht, auf diesem
Wege mythischer Deutung zu stützen, zu weit gegangen ist und
Behauptungen aufgestellt bat, die bei reiflicher Erwägung schwer-
lich angenommen werden dürften.
Wenn wir uns über die dritte Beilage, S. 169 ff.: »Über
die Abstammung der Pelasger und die Bedeutung ih-
res Heros Herakles, nach Allem dem, was über die Pelas-
ger und Herakles geschrieben und gesagt worden, kurz fassen
und selbst manches Bedenken, manche Zweifel, zumal bei der
Erklärung einiger Stellen des Herodotus (z. B. I, 57. S. 202 f.
oder I, 94* S. 206 ff.), wo, wie wir glauben, dem Vater der
Geschichte Unrecht gethan wird, unterdrücken, so wird man bei
der gröfseren Ausführlichkeit, die wir den übrigen Theilen des
Buchs zugewendet haben, dies entschuldigen, zumal da eine
Besprechung dieser Sätze leicht zu einem eigenen Buche anwach-
sen könnte. Wir beschränken uns daher auf die allgemeine An-
gabe (das Nähere mag in dem Buche selbst nachgelesen werden),
dafs nach unserm Verf. die Pelasger hellenischer Abkunft sind.
XXX. Jalirg. 5. Heft. 29
 
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