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32 Groen v. Prinsterer Corrcspondance ined. de la mais. d’Orange Nassau.
unser väterlicher ernst nicht der uhrsach erfolgt, noch wir die«
sen eussersten weg gegen S. L. darumb fürgenohmen, das wir
von derselben so hoch und schwerlich beleidigt sein oder sie sich
so weit und strafllich gegen uns vergeszen noch auch sonst ichtes
anders dergleichen ungepürlichs solle begangen haben. Item am
ende solchs schreiben: Was wir hierin aus Christlichem und vat-
terliehen eiffer thun und fürnhemen soll tzuvorderst seiner Goett-
lichem Allmacht tzu ehren und dan unsern Königreichen, Für-
stenthumben, Länden und Leuthen , auch ingemein der gantzen
Christenheit tzu ruhe und wolfarth gereichen.« Koennen wir,
setzt der Landgraf hinzu, daraus anders nicht abnheraen dan das
der Koen. Würde zun Hispanien sohn ettwa durch die Inquisition
der Religion halben ingezogen sey. Da auch solchs also wehre,
trugen wir mit berürtem Printzen ein freundliches und Christ-
liches mitleiden.
Weiter unten in der Einleitung hat Herr Groen van Prin-
sterer einzeln hervorgehoben, welche deutsche Herren und auf
welche W7eise sie sich der Niederländer annahmen, wir dürfen
ihm aber in dem Einzelnen nicht folgen, da uns der Raum man-
gelt. Im Allgemeinen erscheint August, wie immer, vor lauter
Eifer für das Lutherthum, um die Pflichten der Menschheit ganz
unbekümmert, Wilhelm von Hessen und Christoph von Würtem-
berg edel und hiilfreich , die Reformirten und ganz besonders der
edle, wahrhaftig fromme Friedrich von der Pfalz voll Eifer den
Leidenden zu helfen, Freiheit und Recht gegen Despotismus und
Willkühr, Religion gegen Aberglauben und pfäffischen Wort-
glauben in Schutz zu nehmen. Zwei Stellen müssen wir jedoch
ausheben, weil darin zuerst von Lutheranern die Rede ist, wel-
che Reformirten helfen, dann aber, was weit mehr ist, von Kauf-
leuten, die ihren Geldvortheil der Theilnahme an einem Kampfe
für Menschenrechte opfern. Graf Ludwig von Nassau schreibt
nämlich, als er bei Groningen liegt, zuerst S. 233: Die benach-
barten Grafen und Herren sind sehr wohlwollend für unsere Sache
gestimmt, namentlich die Grafen von Embden, Oldenburg, Ben-
tem; und S. 234 : Auch die Bürger von Bremen und andern See-
städten sind uns sehr gewogen.

(Der Beschlufs folgt.)
 
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