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Hävernick Einleitang in das A. T.

Participium, welches freilich auch 3 Mos. 9, 19. (vgl. 2 Mos.
29, i3.) vorkommt. Was Ref. ferner S. 3g5 zu Jesaj. 34« Begr.
d. Kr. S. 76 f. gesagt hat, wird von Herrn H. gänzlich untreu
und schief referirt. Ganz vergeblich verweist Herr H. den Ref.
weiter für Vw ysn Jes. 42, 21. auf die erst in der Zwischen-
zeit erschienene zweite Ausgabe von Ewalds Grammatik S. 331,
wo auch aus der reinsten hebr. Prosa durchaus ähnliche Fälle
citirt seyen. Kein einziger ist wirklich analog, aber am Tage
liegt, dafs Herr H. in diesem Punkte wenigstens weder die he-
bräische, noch die arabische Syntax versteht. Wenn ausserdem
Herr H. S. 222 glauben kann, Jes. 54? i5. stehe VHXÜ der
Pausa wegen für ; wenn er die Stelle Jes. 47? "•? nach-
dem das Richtige gezeigt worden, und zugleich auch Joel 2, 2.
gröblich mifsversteht, so verlangt er damit offenbar zuviel, dafs
wir ihm auf sein Wort glauben sollen, Jes. 34? »3., Ge-
*
höfte, sey nicht das gleichlautende arabische = Ge-
höfte, sondern ein sonst nirgends als solches vorkommendes
Adjectiv von Herrn Hävernicks Fabrik. Eine ansehnliche Zahl
noch anderer Machtsprüche und Flausen, welche sich überall
breit machen , übergeht man am besten mit Schweigen.
Das dritte Capitel: von der Geschichte des Textes des A. T.
ist von allen dreien wohl das unbedeutendste, und hat die we-
nigsten gelungenen Parthieen. Um die Fragen nach dem Alter
der Buchstabenschrift bei den Semiten, nach dem Schreibematerial,
nach der Genesis der Quadratschrift u. s. w. genügend zu be-
antworten, scheint der Vf. nicht hinreichend ausgestattet zu seyn,
und auch nicht immer gewufst zu haben, worauf es eigentlich
ankomme. Wir verweilen deshalb auch nur kürzere Zeit bei
demselben.
Der Verf. entscheidet sich dafür, dafs die Buchstabenschrift
zu den Hebräern, wie zu den Griechen übergegangen sey von
den Phöniciern (S. 268), welche er auch für die Schrifterfinder
selbst zu halten scheint. Die Aramäer, heifst es S. 263, als
Schrifterfinder zu denken, sey eine Hypothese, welche leicht zu
machen , aber auch eben so leicht zu widerlegen sey. Versuche
es doch Herr H. einmal, ob er auch nur den Schein einer Wi-
derlegung zu produciren° vermöge ! Aber die Beweisführung
müfste sorgfältiger geschehen , als sie von S. 265 an sich ent-
wickelt. Was für Cadmus und die Phönicier gilt, wird hier ganz
 
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