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Hartung: Religion der Römer.

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lint Caeculum conditorem, quem pignus asserunt fuisse Jlamma-
rum.« Aber in der Beschreibung des Caeculus beifst es beim
Servius (a. a. O. vgl. die Mythogr. Yaticc. I. 84. II. 184. und die
Interprr. Virgilii I. 1.) : oculis minoribus, quam rem efficit fumus;
— also die Alten dachten beim Caeculus an caecus, und in cae-
cultavit (beim Festus p. 60 Dacer.), wo das l erscheint, liegt
die nähere Etymologie. Das Natürliche des genealogischen My-
thus leidet darunter nicht; des Feuers Sohn ist der Rauch, und
der hinkende Vulcanus hatte einen blinzelnden Sohn Caeculus
ganz in der naiven Sprache der Vorwelt, welche natürliche Er-
scheinungen in ihrem ursächlichen Zusammenhang personificirt;
und wenn die alten Pränestiner den Caeculus abgebildet haben,
so haben sie ihn, in der Kunstsprache zu reden , oppacrr pepv-
xocn vorgestellt, wie wir auf alt-sicilischen Münzen die chtho-
nische Demeter - Ceres vorgestellt sehen. Wer endlich diesen
mythisch-genealogischen Spuren weiter nachgeht, wird in einem
von Flammen umleuchteten und halbblinden Sohn des Vulcanus
einen Feuerarbeiter und demzufolge auch seine Verwandt-
schaft mit den mythischen Digitis oder was einerlei ist AaxTrAoii;
nicht verkennen.
S. 94: »Nehmen wir an, dafs novensides aus nove insides
zusammengezogen sey , und im Gegensatz von indigetes, den alt-
heimischen, die neu eingebürgerten Götter bezeichne« In
diesem Säte über die novensiles stimmt Kopp zum Martianus p.
94 mit Herrn H. überein, mit der Bemerkung, dafs auch K. O.
Müller (Etrusker II. 84) die Neunzahl zu bezweifeln scheine,
aber auch wieder mit dem Beisatz: »modo eam vocem (noven-
siles) Latinam putemus.« — Zu S. 96 f. über omen, ostentum,
portentum , monstrum, prodigium wäre wohl das Büchlein de dif-
ferentiis vocabulorum hinter den Werken des Fronto ed. Mediol.
II. p. 467 sq. zu vergleichen gewesen.
S. 110 heifst es von den Auguren: »Die Macht dieser Prie-
ster war sehr grofs. « Aber die Auguren waren keine Priester.
In dem Schriftchen : Incerti auctoris magistratuum et sacerdotio-
rum expositiones p. 4 werden von den verschiedenen römischen
Priestern die Auguren abgesondert, und so bezeichnet: »Colle-
gium augurum ordo'hominum prudentum erat, qui prodigiis pu-
blicis praeerant; -— eine Unterscheidung, welche der Herausge-
ber Herr Ph. Ed. Huschke p. 187 sqq. gelehrt findet und selbst
sehr gelehrt beleuchtet und bestätigt hat. — Auf der folgenden
Seite mufs Z. 11 Cic. Philipp. II, 32 ergänzt werden.
 
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