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Hartung: Religion der Römer.
melden die Zeugen, dafs dies die cumäische Sibylle gewesen sey,
deren Namen auf Maltea, Zurückzufuhren, dergestalt dafs er mit
Martea — Martia identisch wäre, ich grofse Lust hätte.« Diese
Lust würde ihm wohl vergangen seyn, hätte er den Sokrates ap.
Stob. (Serm. LIY. p. 409 Gaisford), den Jo. Laur. Lydus de menss.
p. 193 sqq. ed. Roether mit den Noten, und besonders Böttigers
Ausführung in den Amalthea I. S. 18 einsehen wollen. Diese Sy-
nonymie der Sibylle mit Juppiters nährender Ziege Amalhea, die
zum Sternbild und Vorzeichen geworden, leitet bei einer Weis-
sagerin auf einen ganz andern Kreis von Anschauungen und Vor-
stellungen hin. •— Bei S. i5i über die Zeiteintheilung der Rö-
mer verweise ich den Verf. auf Ph. Ed. Husehke’s Abhandlung
über die Stelle des Varro von den Liciniern, Heidelb. i835 S. 5g.
— Zu dem ganzen §. 4 von den Priestern mufste das bereits
oben angeführte Büchlein Incerti auctoris Magistratt. et Sacerdo-
tiorum Expositiones mit Huschke's Commentar zu Rath gezogen
werden. — S. i5y (vgl. I. S. 209 f.' und II. S. 11b): »Jede
Gottheit hat ihre eigenen Priester, und alle Priester stunden un-
ter der Aufsicht der Pontifices ( Cic. Leg. II. 8.)« — Hier und
dort war 1) zu zeigen, wie Religion und Staatsregierung sich bei
den Römern zu einander verhielten; 2) wie der Pontifex Maximus
sich zu den Magistraten verhielt (s. Incert. auct. de Magistratt.
p. 3 mit den Erörterungen Huschke's p. 121 sqq. vgl. meinen
Abrifs der rÖm. Antiqq. p, 167 sqq. 2ter Ausg.); 3) wie in der
römischen Hierarchie die Aufsicht und die Gewalt des Pontif. Max.
über die Vestalinnen sich gestaltet hatte. Zu I. S. i58 und II.
S. 267 bemerke ich, dafs Huscbke ad Incert. auctor. p. i36 sq.
die Herleitung des flamen von filum, filare sehr unwahrscheinlich
findet, und wohl mit Recht. — Derselbe neugefundene Schrift-
steller (pag. 3 et 4) und sein Ausleger (p. 128 sqq.) hätten auch
den Erörterungen (I. S. i5g. II. i63 und 267 f.) über den rex
sacrificulus und namentlich über seine Verhältnisse zum Pontifex
M., über die Fetiales und den Pater 'patratus so wie über die
Salier manche Erläuterungen und Berichtigungen an die Hand
geben können. Bei I. S. 171 über den ludus Troiae würde der
Verf. ganz andere Aufschlüsse gewonnen haben, hätte er Raoul-
Rochettes Monumens inedits, im Abschnitt Oresteide, nachgesehen.
(Der Beschlufs folgt.)
Hartung: Religion der Römer.
melden die Zeugen, dafs dies die cumäische Sibylle gewesen sey,
deren Namen auf Maltea, Zurückzufuhren, dergestalt dafs er mit
Martea — Martia identisch wäre, ich grofse Lust hätte.« Diese
Lust würde ihm wohl vergangen seyn, hätte er den Sokrates ap.
Stob. (Serm. LIY. p. 409 Gaisford), den Jo. Laur. Lydus de menss.
p. 193 sqq. ed. Roether mit den Noten, und besonders Böttigers
Ausführung in den Amalthea I. S. 18 einsehen wollen. Diese Sy-
nonymie der Sibylle mit Juppiters nährender Ziege Amalhea, die
zum Sternbild und Vorzeichen geworden, leitet bei einer Weis-
sagerin auf einen ganz andern Kreis von Anschauungen und Vor-
stellungen hin. •— Bei S. i5i über die Zeiteintheilung der Rö-
mer verweise ich den Verf. auf Ph. Ed. Husehke’s Abhandlung
über die Stelle des Varro von den Liciniern, Heidelb. i835 S. 5g.
— Zu dem ganzen §. 4 von den Priestern mufste das bereits
oben angeführte Büchlein Incerti auctoris Magistratt. et Sacerdo-
tiorum Expositiones mit Huschke's Commentar zu Rath gezogen
werden. — S. i5y (vgl. I. S. 209 f.' und II. S. 11b): »Jede
Gottheit hat ihre eigenen Priester, und alle Priester stunden un-
ter der Aufsicht der Pontifices ( Cic. Leg. II. 8.)« — Hier und
dort war 1) zu zeigen, wie Religion und Staatsregierung sich bei
den Römern zu einander verhielten; 2) wie der Pontifex Maximus
sich zu den Magistraten verhielt (s. Incert. auct. de Magistratt.
p. 3 mit den Erörterungen Huschke's p. 121 sqq. vgl. meinen
Abrifs der rÖm. Antiqq. p, 167 sqq. 2ter Ausg.); 3) wie in der
römischen Hierarchie die Aufsicht und die Gewalt des Pontif. Max.
über die Vestalinnen sich gestaltet hatte. Zu I. S. i58 und II.
S. 267 bemerke ich, dafs Huscbke ad Incert. auctor. p. i36 sq.
die Herleitung des flamen von filum, filare sehr unwahrscheinlich
findet, und wohl mit Recht. — Derselbe neugefundene Schrift-
steller (pag. 3 et 4) und sein Ausleger (p. 128 sqq.) hätten auch
den Erörterungen (I. S. i5g. II. i63 und 267 f.) über den rex
sacrificulus und namentlich über seine Verhältnisse zum Pontifex
M., über die Fetiales und den Pater 'patratus so wie über die
Salier manche Erläuterungen und Berichtigungen an die Hand
geben können. Bei I. S. 171 über den ludus Troiae würde der
Verf. ganz andere Aufschlüsse gewonnen haben, hätte er Raoul-
Rochettes Monumens inedits, im Abschnitt Oresteide, nachgesehen.
(Der Beschlufs folgt.)