144 Droysen: Geschichte der Nachfolger Alexanders.
Hülfsschriften von Bedeutung benutzt hat, läfst sich aus der
ganzen Bearbeitung nicht verkennen. Nach den jetzigen Anfor-
gerungen, die man an ein historisches Werk macht, genügt es
nicht mehr, die Quellen allein zu kennen, man verlangt auch,
dafs der Schriftsteller die Vorarbeiten über seinen Gegenstand
berücksichtigt und die Ansichten der Vorgänger über streitige
Punkte, insofern sie Beifall oder Widerlegung verdienen, be-
leuchtet. Über den Charakter der Quellen selbst handelt der
Vf. in der ersten Beilage S. 667—688. Bekanntlich sind sämmt-
liche gleichzeitige Quellen über die Nachfolger Alexanders ver-
loren gegangen: wir haben über ihre Geschichte nur solche
Schriftsteller, welche mehrere Jahrhunderte später gelebt haben,
doch haben sie zum Theil aus gleichzeitigen Quellen geschöpft.
Bei der Würdigung der jetzt noch vorhandenen Schriftsteller
über die Diadochen, haben Diodor von Sicilien, Arrian, Plutarcb,
Justin , Pausanias als die Hauptquellen besondere Beachtung er-
halten; kürzer ist über Polyän, Frontin, Appian, Cornelius Ne-
pos, Memnon von Heraclea gesprochen: die fragmentarischen
Berichte und Notizen , die sich sonst noch bei den alten Schrift-
stellern, Kirchenvätern etc. finden, sind zwar in dieser Beilage
S. 688 nicht näher bezeichnet, jedoch zeigt der Verf. in den
Noten zur Geschichtsdarstellung, dafs er mit dem Material der
Geschichte bekannt ist, auch selbst mit zerstreuten, ganz kurzen
Notizen. In Bezug auf die Quellen und die Zeitbestimmungen
ist die zweite Beilage über die Angabe einiger Chronographen
(S. 689 — 697) wichtig. Sie enthält vorzüglich über des Euse-
bius (Porphyrius), Syncellus (Dexippus) und des Ptolemäus Kanon
Untersuchungen, deren Resultate in der chronologischen Ta-
belle (S. 726—788) von Alexanders Tod bis zum Jahr 278 vor
Chr. niedergelegt sind.
(Der Beschlufs folgt.)
Hülfsschriften von Bedeutung benutzt hat, läfst sich aus der
ganzen Bearbeitung nicht verkennen. Nach den jetzigen Anfor-
gerungen, die man an ein historisches Werk macht, genügt es
nicht mehr, die Quellen allein zu kennen, man verlangt auch,
dafs der Schriftsteller die Vorarbeiten über seinen Gegenstand
berücksichtigt und die Ansichten der Vorgänger über streitige
Punkte, insofern sie Beifall oder Widerlegung verdienen, be-
leuchtet. Über den Charakter der Quellen selbst handelt der
Vf. in der ersten Beilage S. 667—688. Bekanntlich sind sämmt-
liche gleichzeitige Quellen über die Nachfolger Alexanders ver-
loren gegangen: wir haben über ihre Geschichte nur solche
Schriftsteller, welche mehrere Jahrhunderte später gelebt haben,
doch haben sie zum Theil aus gleichzeitigen Quellen geschöpft.
Bei der Würdigung der jetzt noch vorhandenen Schriftsteller
über die Diadochen, haben Diodor von Sicilien, Arrian, Plutarcb,
Justin , Pausanias als die Hauptquellen besondere Beachtung er-
halten; kürzer ist über Polyän, Frontin, Appian, Cornelius Ne-
pos, Memnon von Heraclea gesprochen: die fragmentarischen
Berichte und Notizen , die sich sonst noch bei den alten Schrift-
stellern, Kirchenvätern etc. finden, sind zwar in dieser Beilage
S. 688 nicht näher bezeichnet, jedoch zeigt der Verf. in den
Noten zur Geschichtsdarstellung, dafs er mit dem Material der
Geschichte bekannt ist, auch selbst mit zerstreuten, ganz kurzen
Notizen. In Bezug auf die Quellen und die Zeitbestimmungen
ist die zweite Beilage über die Angabe einiger Chronographen
(S. 689 — 697) wichtig. Sie enthält vorzüglich über des Euse-
bius (Porphyrius), Syncellus (Dexippus) und des Ptolemäus Kanon
Untersuchungen, deren Resultate in der chronologischen Ta-
belle (S. 726—788) von Alexanders Tod bis zum Jahr 278 vor
Chr. niedergelegt sind.
(Der Beschlufs folgt.)