P. Lanza, Princ. di Scoidia,
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(che al vastissimo suo intelletto accoppia moltissima superstizione
e nessuna critica). Ref. bedauert, dafs er die Darstellung der
innern Verhältnisse nicht im Auszuge mittheilen bann , die Leser
würden mit ihm erkennen, dafs wir über die innere Geschichte
sehr weniger europäischen Staaten während des achtzehnten Jahr-
hunderts so vollständige Nachrichten haben, als über Neapel,
wenn man Colletta und Lanza zusammen vergleicht; und wir
möchten nicht entscheiden, wer von Beiden freimütbiger ist.
Das fünfte Buch beginnt da, wo Colletta sein ganzes Werk be-
gonnen hat, bei den Bourbons und Carls III. Regierung. Hier
scheint uns, wenn wir Colletta vergleichen, die Freimüthigkeit
des Prinzen nicht mehr so grofs wie vorher; er ergiefst sich in
ein unbedingtes und unbestimmtes Lob. Er kann Carl III. nicht
genug rühmen, dafs er nicht allein einen inalterabil rispetto ge-
habt habe, perle leggi fondamentali del Siciliano regno, das
möchte hingehen, sondern auch per tutti i diritti e franchigie
dei domini suoi) besonders kann er nicht Worte genug finden,
lobend anzuerkennen , wie der König den Vorrang von Palermo
vor allen Städten des Reichs bestätigt und anerkannt habe. Aul
dieses Mongitore’sche Lob können wir, um unsern Lesern zu zei-
gen, wie sie den neapolitanischen Tacitus (den wir jedem, dem
es mit der Geschichte Ernst ist, rathen, nocturna versare manu,
versare diurna) als Correctiv jeder allgemeinen Declamation ge-
brauchen sollen , am besten durch die Worte antworten, mit wel-
chen Colletta angiebt, an welchen Klippen Carls und seiner Mi-
nister bester Wille nothwendig scheitern mufste. Es heifst lib. I.
c. III. §. 3o: Non osö abattere i trovati errori, la feudalitä, la
nobiltä, le pretensioni del clero, i privilegi delle cittä, erano
intoppi attorno a quali si aggiravano i provediraenti per restrin-
gere o confinare i mali pubblici, che maggior sapienza o ardire
avrebbe distr'utti. Die Freude über die Krönung in Palermo,
über die Reise des Königs in Sicilien, über die Feste und Ehren
scheint den Verf. ganz aus seinem Gleise zu bringen, denn er
verweilt bei diesen Dingen von S. 400 bis S. 424* Man mufs
aber bedenken , dafs er für seine Landsleute schreibt und einen
Botta, nicht einen Colletta ergänzt; das letztere möchte aller-
dings schwer halten. So wenig übrigens hier an eine Manier
und an eine classische Historiographie, wie sie sich bei Colletta
zeigt, zu denken ist, so nützlich wird das Buch denen seyn, die
Material, nicht aber Lehre und Wissenschaft bei dem Historiker
suchen» Übrigens wird ein denkender Forscher auch aus dem,
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(che al vastissimo suo intelletto accoppia moltissima superstizione
e nessuna critica). Ref. bedauert, dafs er die Darstellung der
innern Verhältnisse nicht im Auszuge mittheilen bann , die Leser
würden mit ihm erkennen, dafs wir über die innere Geschichte
sehr weniger europäischen Staaten während des achtzehnten Jahr-
hunderts so vollständige Nachrichten haben, als über Neapel,
wenn man Colletta und Lanza zusammen vergleicht; und wir
möchten nicht entscheiden, wer von Beiden freimütbiger ist.
Das fünfte Buch beginnt da, wo Colletta sein ganzes Werk be-
gonnen hat, bei den Bourbons und Carls III. Regierung. Hier
scheint uns, wenn wir Colletta vergleichen, die Freimüthigkeit
des Prinzen nicht mehr so grofs wie vorher; er ergiefst sich in
ein unbedingtes und unbestimmtes Lob. Er kann Carl III. nicht
genug rühmen, dafs er nicht allein einen inalterabil rispetto ge-
habt habe, perle leggi fondamentali del Siciliano regno, das
möchte hingehen, sondern auch per tutti i diritti e franchigie
dei domini suoi) besonders kann er nicht Worte genug finden,
lobend anzuerkennen , wie der König den Vorrang von Palermo
vor allen Städten des Reichs bestätigt und anerkannt habe. Aul
dieses Mongitore’sche Lob können wir, um unsern Lesern zu zei-
gen, wie sie den neapolitanischen Tacitus (den wir jedem, dem
es mit der Geschichte Ernst ist, rathen, nocturna versare manu,
versare diurna) als Correctiv jeder allgemeinen Declamation ge-
brauchen sollen , am besten durch die Worte antworten, mit wel-
chen Colletta angiebt, an welchen Klippen Carls und seiner Mi-
nister bester Wille nothwendig scheitern mufste. Es heifst lib. I.
c. III. §. 3o: Non osö abattere i trovati errori, la feudalitä, la
nobiltä, le pretensioni del clero, i privilegi delle cittä, erano
intoppi attorno a quali si aggiravano i provediraenti per restrin-
gere o confinare i mali pubblici, che maggior sapienza o ardire
avrebbe distr'utti. Die Freude über die Krönung in Palermo,
über die Reise des Königs in Sicilien, über die Feste und Ehren
scheint den Verf. ganz aus seinem Gleise zu bringen, denn er
verweilt bei diesen Dingen von S. 400 bis S. 424* Man mufs
aber bedenken , dafs er für seine Landsleute schreibt und einen
Botta, nicht einen Colletta ergänzt; das letztere möchte aller-
dings schwer halten. So wenig übrigens hier an eine Manier
und an eine classische Historiographie, wie sie sich bei Colletta
zeigt, zu denken ist, so nützlich wird das Buch denen seyn, die
Material, nicht aber Lehre und Wissenschaft bei dem Historiker
suchen» Übrigens wird ein denkender Forscher auch aus dem,