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Römische Literatur.

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stück aus dem gröfsern biographischen Werke des
Cornelius Nepos, sondern als ein besonderes Werk
von diesem Autor ansieht, wobei er scharfsinnig den letz-
ten Satz der Praefatio erklärt, und sich zugleich auch auf eine
Stelle in Epaminondas (cap. 4i 6) stützt. — (Magnitudo volumi-
nis ist nach ihm der geringe Umfang des ganzen Buchs, der
keine grofse Vorrede zuläfst, und das Werk hat nicht den Titel
De viris illustribus, sondern es ist ein selbständiges Buch (Volu-
men), das ohne alle Verstückelung von der Praefatio bis zum
Schlufs der Notizen de regibus reicht, und in den Worten des
Autors selbst seinen Anfang sowie sein Ende bezeichnet. Aber
in dem Werke de viris illustribus folgten auf die griechischen
Feldherren die römischen, auf die griechischen Geschichtschrei-
ber die römischen , auf die griechischen Redner die römischen
u. s. f. — Und das vorhandene Volumen des Cornelius Nepos
enthält ganz unverstiickelt die Vitas imperatorum Graecorum.)
Der Raum dieser kurzen Anzeige gestattet nicht, in das Einzelne
weiter einzugehen , nur möchte hier gleich die eine Bemerkung
sich aufdrängen, dafs wenn wir mit dem Herrn Verf. annehmen,
dafs das auf uns gekommene Buch von der Praefatio bis de re-
gibus ein unverstiickeltes Ganzes ist, wie es der Autor edirte,
so konnte es wohl, nach dem oben aus den Äusserungen des Vfs.
Angeführten, nicht blos vor den Biographien der römischen Feld-
herren stehen, sondern an der Spitze des ganzen Werkes de vi-
ris illustribus, und dann fällt die gegebene Erklärung von magni-
tudo voluminis wieder zusammen. — In dem zunächst folgenden
vertheidigt der Vf. die vorhandene Folge der Biographien gegen
Titze, indem er nachweist, dafs sie rein auf chronologischer Ord-
nung beruht. — So werden auch die von Walicki*) gemach-
ten Vorschläge zu veränderter Reihenfolge zurückgewiesen. —
Nun wird zu beweisen versucht, dafs das vorhandene Buch so-
wohl seinem Inhalt als seiner Sprache nach dem Cornelius Nepos
in Beziehung auf sein Zeitalter u. s. w. völlig entspreche. Den
Schlufs bild'et die Nachweisung der Quellen, die der Autor in
jeder einzelnen Biographie benützt habe. — In der Ausgleichung
divergenter historischer Angaben, wie sie z. B. gleich anfänglich
in der Vita Miltiadis Vorkommen, vermifst Ref. eine gewisse
Schärfe des Urtheils, die zur entscheidenden Klarheit des Be-
haupteten führte. Und wenn auch die Abhandlung im Allgemei-
nen gut angelegt und wohl geordnet ist, so möchte an mehreren
Stellen der eben erwähnte Mangel fühlbar seyn. Der Styl des
Ganzen ist im Allgemeinen mehr übereilt und flüchtig , als cor-
rect. Als Beleg will Ref. nur Eines anführen : S. 86 gibt der
Verf. den in den meisten Ausgaben stattfindenden Titel : De vita
excellentium imperatorum, in der Form an: Vitae de excell. impp
und ist selbst der Meinung, dafs der Autor sine dubio dem Buche
den Titel gegeben habe: Vitae de Graecis imperatoribus (.'),
*) De Cornelio Nepote. Dissertatio inauguralis — ad graduni doctoris
philosophiae rite obtinendum. Dorpati Livorum 1832.
Feldbausc h.
 
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