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sotto il gov. degli Imperat. Romani,

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hier eine Schilderung des Landes, und des Volkes, das ein in sich
schon so -zerfallenes Reich zu zernichten und eine neue Gestaltung
der Dinge, eine neue Welt, hervorzurufen vermochte. Auch diese
Darstellung des alten Germaniens hält sich rein an die von Grie-
chen und Römern überlieferten Nachrichten , mit Benutzung der
Resultate neuerer Forschungen und ohne Aufstellung geistreicher
Hypothesen, die das Dunkel, das über das alte Germanien zum
Theil lastet, in ein helles Licht verwandeln sollen, das darum
aber doch noch immer ein sehr trübes ist und bleiben wird.
Wir müssen auch hier eine gewissenhafte Umsicht und eine durch-
aus gedrängte, alle Weitschweifigkeit und unnütze Ausführlich-
keit vermeidende Darstellung anerkennen $ ein sorgfältiges Quel-
lenstudium zeigen die auf jeder Seite gegebenen Nachweisungen,
hauptsächlich ausTacitus, dann aus Cäsar, Ammianus u. A. Nach
diesen und andern Quellen entwirft nun der Vf. zuvörderst eine
Schilderung des Landes selbst, seiner Bewohner, der Sitten wie
des Charakters derselben u. s. w,; er kommt bei dieser Gelegen-
heit auch auf die Religion der alten Germanen, und stellt hier
S. 9—12 die Nachrichten der Griechen und Römer zusammen,
wobei er von dem Satze ausgeht, dafs unsern Vorfahren ein fester
Priesterstand gefehlt, der durch alle Stämme gleichmäfsig ver-
breitet, ein bestimmtes Religionssystem und einen fest geordne-
ten Cultus geschaffen und erhalten hätte. Eben dieser Mangel,
verbunden mit der Rohheit der germanischen Stämme, ihren öf-
teren Wanderungen und Zügen, wodurch sie leicht veranlafst
wurden, die eigenen vaterländischen Religionsbegriffe und An-
sichten aufzugeben , und die der fremden Nationen , unter denen
sie sich niedergelassen, anzunehmen, erscheint in den Augen des
Vfs. als der Hauptgrund, warum, ungeachtet aller Bemühungen
der deutschen Gelehrten, von der alten Religion Germaniens zu-
nächst doch nur das uns bekannt ist, w7as lange nach dem Er-
löschen dieser Religion in der Edda gesammelt worden, wozu
noch die wenigen und dunkeln Notizen hinzukommen, die Cäsar
und Tacitus uns hinterlassen, beide die Götter der Germanen mit
den Gottheiten Griechenlands und Roms verwechselnd.
Diese Schilderung des alten Germaniens reicht bis S. 27;
dann folgt eine historische Übersicht der einzelnen Kriege Roms
mit den germanischen Völkern, deren Aufzählung im Einzelnen
mit Nachweisung ihrer ursprünglichen Sitze und Verzweigungen
unter einander der Vf. absichtlich übergeht. Er schreibt darüber
Folgendes; Perche le notizie di qu' popoli che sulle prime ebbero
 
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