Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
N°. 12. HEIDELBERGER 1838.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

ÜBERSICHTEN und KURZE ANZEIGEN.

M E D I C I N.
Irrenstatistik der Provinz IV estph alen , mit Hinweisung auf die
medicinisch - topographischen Verhältnisse sämmtlicher einzelnen Kreise
derselben, von Dr. tVilh. lluer, Director der Irren-Heil- u. Pflege-
anstalt für die Provinz IVcstphalen zu Marsberg. Berlin, Verlag von
Enslin. 1837. 172 Seitsn 8.
IJber Entstehung dieser Schrift bemerkt der Verf. im Vor-
wort: mühsame Aufnahmen van Namenslisten, wie sie 1818 und
i8o5 statt hatten, lieferten ein ungleiches und unzuverlässiges Re-
sultat. Deshalb erhielt Ruer 1829 von dem Oberpräsidenten Frei-
herrn von Vinke den Auftrag: »die Zeit bis zur Eröffnung der
neu zu errichtenden Heilanstalt zu benutzen , um successive von
Kreis zu Kreis die sämmtlichen Irren in der Provinz seiner per-
sönlichen Ansicht auf den Grund der vorhandenen und zu recti-
ficirenden Listen zur Stelle zu entwerfen, wodurch er zugleich
Veranlassung erhielte, sich mit den auf diesen Krankheitszustand
vorzugsweise einwirkenden und in dieser Provinz wirklich auf-
fallenden Erscheinungen in den Kreisaufnahmen veranlassenden
Lokal- und Provinzial.Verhältnissen und Eigerithümlichkeiten ge-
nau bekannt zu machen , welches seine künftige ärztliche Behand-
lung wesentlich unterstützen müsse, und wodurch ihm auch die
Gelegenheit würde, den Ärzten die Punkte näher bemerklich zu
machen , worauf sich das Urtheil über die Aufnahme solcher
Kranken in öffentliche Anstalten besonders zu richten hat.« In
Folge dieses Auftrags wurde der verdiente Verf. von dem Regie-
rungs- und Medicinalrath Dr. Stoll mit einer Instruktion versehen,
worin die Punkte über die "Qualifikation der Irren für die eine
und die andere Anstalt hinsichtlich wahrscheinlicher Heil- oder
Unheilbarkeit, Öffentlicher Gefährlichkeit, besonders herausgeho-
ben , sowie auch auf die möglichst genaue Ermittelung der Pro-
vinzial- und Lokal-Verhältnisse und Eigenthiimlichkeiten , woraus
die in manchen Kreisen auffallend gröfsere , in anderen mindere
Frequenz des Irrseyns wahrscheinlich erfolgt, aufmerksam gemacht
wurde. Die Landräthe und Kreisärzte wurden von diesem Auf-
träge in Kenntnifs gesetzt und aufgefordert, ihm bei seinen Un-
tersuchungen die möglichste Unterstützung zu Theil werden zu
lassen , damit die künftig heil- und wirksame Verwendung der
Irrenanstalten für die Folgezeit vorbereitend vollständig geordnet
XXXI. Jalirg 2. Heft. 12
 
Annotationen