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HEIDELBERGER

N°. 37. HEIDELBERGER 1838.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Bischofs die Wärmelehre des Innern des Erdkörpers.
(Beschlufs.)
Die fünf, vom Verf. einer genauen Prüfung unterworfenen,
Mittel einer steten Warme - Abgabe des Erdballs sind 1) die Ther-
men; 2) das Abschmeizen der Gletscher durch die Bodenwärme;
3) das Aufsteigen des wärmeren Wassers in See'n und im Meere;
4) die vulcanischen Ausbrüche und 5) die Gasexhalationen. Ab-
strahiren wir hierbei von der dritten Ursache, worüber Ref. die
Ansichten des Verf nicht theilt, weil in den Tiefen der See’n
eine constante Temperatur von etwa 5° C. herrscht und heine
Spuren eines Aufsteigen’s erwärmten Wassers angetroffen werden,
welches über 8° C. warm seyn müfste, um specifisch leichter als
das bei o° C. zu seyn, über das Verhalten des Meeres aber, bei
den unermefslichen Strömungen und wegen unserer Lnbekannt-
schaft mit der Temperatur des Meeresboden’s sich nicht wohl mit Si-
cherheit etwas bestimmen läfst, so sind die andern vier Ursachen
dafür desto wirksamer, und man kann nur sagen, dafs wir bei
der unermefslichen Gröfse unsers Erdballs und seiner grofsen in-
neren Hitze die Wirkungen derselben nicht wahrnehmen. Im-
merhin mufs es aber als etwas Auffallendes gelten, dafs die be-
deutende innere Erdwärme nicht merkbar bis zur Oberfläche
dringt, wenn anders die an einigen Orten über die mittlere Luft-
temperatur hinausgehende Bodentemperatur hierauf nicht beruhet,
und dafs an verschiedenen Puncten so starke Ausströmungen von
Wärme stattfinden, ohne dafs die Quelle derselben jemals versiegt
oder nur merklich weniger ergiebig wird. Auch die Frage, wie
es sich mit den Schwankungen der Wärme in den obersten Schich-
ten der Erdkruste verhält, indem diese bald von Aufsen Wärme
durch die Sonnenstrahlen erhalten, bald an die kältere Luft ab-
geben, wie tief die Wechsel der Temperatur hinabgehen, und ob
damit ein Wärmeverlust des Innern der Erde vereinbar sey , ist
vom Verf. untersucht, der Raum verstattet indefs nicht, Einzel-
nes hierüber mitzutheilen, und wir wollen nur bemerken, dafs
nach seiner Ansicht drei grofse Perioden von unbestimmbarer
Länge sich unterscheiden lassen, während welcher die Wärme der
XXXI. Jahrg. 6. Heft. 37
 
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