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HEIDELBERGER

3V°. 34. HEIDELBERGER 1838.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Memoires, corresponclances et manuscrits du General Lafayette, publies
par sa famille. T. I. (X ei 52G pp) T. II. (517 pp in 8.). Leipzig,
Brockhaus et Avenarius. 1837.
D ie beiden vorliegenden Bände von Memoiren Lafayette’s ent-
halten keine fortlaufende Erzählung der Schicksale des Generals
und der Begebenheiten, in die er persönlich verflochten war.
Sie bilden den Anfang einer reichhaltigen Sammlung von Denk-
schriften über einzelne Abschnitte seines Lebens, Bemerkungen
über verschiedene Ereignisse und Personen seiner Zeit, über die
er durch persönliche Bekanntschaft genau unterrichtet war, und
von Briefen, die er mit Freunden und einigen in der Geschichte
seiner Zeit merkwürdigen Männern über die allgemeinen Er-
eignisse und über sein eigenes Handeln und Eingreifen in die-
selben wechselte. Der Schwiegersohn und der Sohn des Generals,
Herr von Courcelles und Herr George Washington Lafayette, be-
kannt als Mitglieder der Opposition in den Sitzungen der franzö-
sischen Deputirtenkammer der letzteren Jahre, haben im Namen
der Familie die Herausgabe besorgt. Sie haben sich dabei blos
auf das Geschäft der Auswahl und der Anordnung beschränkt und
nur hie und da unter dem Text eine kurze Notiz, die zum rech-
ten Yerständriifs desselben unerläfslich schien, hinzugefügt. Gleich
auf dem ersten Blatte bemerkt Hr. George Washington Lafayette
kurz vorredend, die Familie habe es für eine heilige und dem
frommen Andenken des Generals schuldige Pflicht gehalten, diese
hinterlassenen Papiere ohne Commentar und unentstellt »den
Freunden der Freiheit« vorzulegen.
Es ist soviel über die Zeit, in welche Lafayette’s thätiges
Leben fällt, geredet und geschrieben worden und noch täglich
wird mehr darüber veröffentlicht, dafs im Allgemeinen wenig
Neues mehr wird aufgebracht werden können, was eine wesent-
liche Aenderung oder Aufklärung des bisher Bekannten hervor-
zubringen vermöchte. Besondere einzelne Thatsachen mögen in
diesem oder jenem Punkte einiges neue Licht, einigen Zuwachs
vorher unbekannter Umstände erhalten, in der Hauptsache trägt
dies nichts aus. Es ist hier, wie mit aller Geschichte; wenn man
die Thatsachen bis in s Einzelste genau verfolgen und constatiren
XXXI, Jahrg. 6. Heft, 34
 
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