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HEIDELBERGER

N°. 14. HEIDELBERGER 1838.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Archives ou Correspondance inedite de la maison d’Orange Nassau. Recueil
publie avec autorisation de S. /W. le roi par Mr G. Groen van Prin-
sterer, chevalier de Vordre du lion betgique, conseiller d’etat. Pre-
miere Serie. Tom. IV. Annee 1572 — 1574 Leyde, S. et J. Lucht-
manns. 1837. 399 und 132 besonders paginirte Seiten gr. 8.
Ref. hat die drei ersten Theile dieses für die Geschichte des
sechzehnten Jahrhunderts sehr schätzbaren Werks mit dem ver-
dienten Lobe angezeigt, und ist weit entfernt, es dem Verf. zu
verdenken, wenn er einige Punkte eines Vorwurfs, den Ref. mehr
angedeutet als ausgeführt hatte, widerlegt oder von sich weiset.
Ref. ist sehr froh, wenn er erfährt, dafs er sich in Vermuthun-
gen und Analogieen geirrt habe; auch giebt er nie seine Ver-
muthungen für Thatsachen aus , wie er auch nicht abgeschmackt
genug ist, um zu behaupten, wie der Verf. zu glauben scheint,
dafs in Deutschland alle Frömmigkeit Heuchelei sey. Eine solche
Behauptung würde nicht geeignet seyn, die Art Religion, zu der
er sich bekennt, zu empfehlen.
Ref. mufs sich, um nicht näher in die Geschichte der nieder-
ländischen Unruhen und des Kriegs mit den Spaniern eingehen
zu müssen, als ihm in einer Anzeige der Fortsetzung des Drucks
von Actenstücken passend scheint, dieses Mal begnügen, die Be-
ziehung der hier gelieferten Briefe im Allgemeinen anzudeuten
und hie und da eine Steile besonders zu erwähnen. Er übergeht
daher auch die historische Einleitung des Herausgebers, welche
manchen Wink für den enthält, der sich mit der Specialgeschichte
jener Zeiten beschäftigt. Herr G. v. P. geht nämlich auf neun
und achtzig Seiten einzelne Staaten durch, und deutet die Stellen
an , welche sich in diesen Briefen auf die Staaten oder auf an-
gesehene Personen derselben beziehen.
Gleich der erste Brief dieses Theils, vom October 1572, ist
dadurch anziehend, dafs Wilhelm auch sogar in diesem Briefe an
seinen Bruder Johann sich stellt, als wenn es gar nicht auffal-
lend wäre, dafs er jetzt erst seine Eigenschaft als königlicher
Statthalter von Holland und zwar gegen den königlichen General-
statthalter der Niederlande und noch dazu mit den Waffen gel-
tend machen wolle. Dieser Brief ist ziemlich ausführlich, und
XXXI. Jahrg. 3. Heft. 14
 
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