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Geschichte des dreissigjährigen Krieg« von Richter u. Menzel. 568
er die Frucht seiner Arbeit in einer Schale vorsetzt, die einem
die Lust daran auf immer verleiden könnte? Als Notizensamm-
lung zur Geschichte des dreissigjährigen Kriegs hat das Werk
seinen Werth; als Geschichte betrachtet ist es sehr gering anzu-
schlagen. Denn dem Gelehrten hat es wenig Neues gegeben,
dem sogenannten grossen Publicum, das an jede andre Form eher
gewöhnt ist, als an eine solche, wird der Verf. doch nicht zumu-
tben wollen, das Buch zu lesen? In dieser abschreckenden Ge-
stalt haben wir freilich die Pedanterie und den Mangel an histo-
rischem Takte noch nicht auftreten sehen; allein besorgt muss es
immer machen, wenn man sieht, wie man recht geflissentlich dar-
auf hinarbeitet, die Geschichte vom Leben ioszureissen und die
grosse Zahl derer, die belehrt werden muss, der abentheuerli-
chen Schaar von historischen Chilfoniers, deren Zahl Legion ist,
in die Bände zu liefern. Und wenn man klagen hört über die
verkehrte Richtung, die Flachheit der Nation, die geringe Theil-
nahme — wer ist daran mehr Schuld, die Flachheit der Masse
oder die Classe von Schriftstellern, die in abstruser Form und
geschmackloser Einkleidung einen gewissen stoischen Heroismus
zu beweisen strebt? —

Nr. 2. ist die Frucht gründlicher Quellenstudien; es ist mehr
ein Werk für den Gelehrten als für das grosse Publicum. Seine
ganze Haltung, seine Darstellung, sein Eingehen in Specialitäten,
welche der Verf. aufzuklären und zu berichtigen bemüht ist, sein
längeres Verweilen bei Angelegenheiten des Dogmas und Cultus,
das Einstreuen allgemeiner Betrachtungen wird für die Klasse von
Lesern, die unterhaltend belehrt seyn will, nicht sehr anziehend
seyn, die kritische Prüfung einer Menge von Irrthümern, die
Schillert dramatische Geschichte gleich unumstösslichen Wahrhei-
ten verbreitet hat, die ungewohnte Art der Auffassung, die zwar
mehr Widerspruch erregen als Anhänger finden dürfte — Alles
das wird dem Werke des Herrn Menzel bei dem gelehrten Publi-
cum eine mehr als vorübergehende Aufmerksamkeit verschaffen.
Er hat die Quellen* studirt und uns das Resultat seiner Stu-
dien in übersichtlicher Darstellung zu geben versucht; freilich ist
es ihm nicht überall gelungen, sich völlig loszumachen von der
ermüdenden Weitschweifigkeit und einer gewissen Magerkeit der
Darstellung, wovon die Werke gelehrter Forschung leider un-
endlich selten ganz frei sind. Die Anordnung des Stoffes ist bis-
 
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