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564 Geschichte des dreißigjährigen Kriegs von Richter u. Menzel,

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weilen ungleich und ohne das gehörige Muss; so steht z, B. die
Ausführlichkeit, womit der Verf. die schlesischen Verhältnisse (I.
8. 225—269) schildert, mit der fast compeodiarischen Gedrängt-
heit, die uns Gustav Adolfs Heldengrösse nur in raschen und ei-
ligen Zügen vorüberführt, fast in gar keinem Verhältnis; dort
wurde Herr M. durch die urkundlichen Nachrichten von Bukisch
und einmal sogar durch Gierth’s Tagebuch verleitet, die allge-
meine Geschichte in der provinciellen aufgehen zu lassen. Auch
nimmt er allzu häufig vollständige Aktenstücke, Reden und der-
gleichen in die fortlaufende Erzählung auf; Auszüge oder Ab-
kürzungen wären um so passender gewesen, als die Einheit der
historischen Darstellung darunter leidet; der Stil wird bunt, gleicht
einer vielfarbigen Mosaik, ohne bestimmten Ton und Charakter.
Ref. hat die allgemeine Auffassung Herrn M’s. oben eine
ungewöhnliche genannt, und er ist es der Billigkeit schuldig, sich
klarer auszusprechen über ein Urtheil, in dem mehr Vorwurf als
Lob zu liegen scheint. Der Verf. geht nämlich von derselben
Grundansicht aus, die schon in den früheren Bänden seiner „Neue-


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sfehung der Reformation angeht, lebhaften Widerspruch und mit-
unter harten Tadel gefunden hat. Ihm — dem protestantischen
Consistorialrath — ist, gerade herausgesagt, die Reformation ein
Aergerniss. Der gelehrte und loyale Herr Verf. triift mit dem
Demagogen Börne darin zusammen, dass er die Reformation für
die Hauptursache hält von unsrer nationalen Trennung, für den
eigentlichen Krebsschaden, der an der Einheit und Kraft des deut-
schen Volkes nagte. — Auf die Prüfung oder Widerlegung einer
solchen Lebensfrage will Ref. hier aus vielen Gründen nicht ein-
gehen; er hält sich streng an Herrn M’s. Buch und die Conse-
quenzen, wohin ihn sein Aerger über die Reformation, sein
Schwanken zwischen zwei Ueberzeugungen führt. —
Natürlich spricht er klar aus (II. S. 228ff.), dass Ferdi-
nand’» II. kaiserliche Macht allein es war, welche Deutschland
retten konnte vor Zersplitterung, dass also die Vernichtung der
Glaubensfreiheit, die Wiederherstellung des römischen Kirchen-
zwangs, die Nation zu all dem Grossen hätte führen müssen, wozu
Frankreich, wozu England seine nationale Einheit gebracht hat.
Der dreissig jährige Krieg ist ihm deshalb auch kein Religionskrieg,
(I. 8. 34) „er entsprang nicht aus dem Streite um Kirchenthümer,
sondern um Fürstenthümer und Königreiche, und das Blut floss
nicht um den Glauben der Völker, sondern um die weltlichen I»-

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