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572 Geschichte des dreissigj übrigen Kriegs von Richter u. Menzel,
Regierung dem Kurfürsten, nicht dem Kaiser, ihrem Rivalen, zu.
Aber sie konnten noch nicht, wie sie wollten; sie waren innerlich
noch zu schwach, an dem europäischen Kriege Theil zu nehmen.
Die beiden Staatsschriften: „Discours sur Testat des affaires de
Boheme44 vom Jan. 1619., und „Discours sur ce qu’il semble que
le Roy aurait ä faire au sujet d’une guerre entre TEmpereur et
le Palatin44 vom August 1621. (Bibi. roy. Mss. fr. Nr. 9226.)
verrathen eine Kenntniss der deutschen Verhältnisse, vor der ihre
Enkel, die eitle und flache Generation des 19. Jahrhunderts, errö-
then müssen; im letzten Aktenstück ist dann aus politischen Grün-
den gezeigt, dass Frankreich jetzt noch vermitteln müsse. Wie
weit sie mit dieser Vermittlung gekommen, erzählt dann die Am-
bassade de Monseigneur le Duc d’Angoulesme etc. (Mss. fr. in
der Sammlung St. Victor. Nr. 1093. foh 1—263.). Schon im fol-
genden Jahre heisst es aber in einem Gesandtschaftsberichte aus
Deutschland (Mss. fr. Nr. 2249.): II semble estre plus que temps
de se reAeiller d’une si profonde et fatalle lethargie, en laquelle
la France est tombee par le desastreuse mort de nostre grand
Henry — — en considerant que — — nous n’aurions plus se-
cours d’hommes ni d’argent soit de l’Allemagne, Suisse ou Italie,
ainsy que le fett Roy en recevoit alors ä son grand besoing*.
Und ebendaselbst: C’st une calomnie de dire que cecy est un fait
pur de Religion et que le dessein des protestans est d’opprimer
les Catholiques etc. In einem Berichte von 1626. macht der Be-
richterstatter auf das Drohende der österreichischen Universalmo-
narchie dringend aufmerksam, und Frankreichs zweideutige Freund-
schaft von 1620. ist schon jetzt verhaltene Feindschaft. In einem
„Discours sur Toccurrence des affaires presentes et particuliere-
ment sur le subject de celles d’Allemagne44 vom September 1629
(vergl. Mss. f. in der Sammlung de la Marc Nr. 7905. 3.) sind
Deutschlands politische Verhältnisse genau besprochen; der Grund-
gedanke ist, jetzt, nach Beruhigung des Innern müsse Frankreich
dem habsburgischen Interesse entgegentreten. Es ist dort auf den
Plan hingedeutet, den Herzog von Baiern ins französische Inter-
esse zu ziehen und zum römischen König zu machen. — Bald
folgen dann die Unterhandlungen mit Schweden.
Die Zeiten Gustav Adolf’s und Bernhard’s von Weimar kann
Ref. deshalb ganz übergehen, weil Geijer’s und Röse’s Werke
darüber die Akten für jetzt so ziemlich geschlossen haben. Nur
in dem, was den Frankfurter Congress (1634) angeht, will Ref.
etwas hinzufügen, was Herr M, nicht erwähnt hat. Feuquicres
 
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