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IST
Wenn sie, regungslos geschaffen,
Immer wieder auf sich raffen.
Heut sü schütteln dem die Hand*
Morgen an des Andern Wand
Ahzustelleh ihren Stab,
Eh sie massig legt das Grab.

Gebirgen, Wäldern, Fluss nnd Triften
Lässt sich ein Liederdcnkmal stiften;
Kuss, Handdruck, Blick und Wiedersehn
Bleibt iin verborgnen Herzen stehn.
Üeber dem Donauthal, gegen Gundelfingen, Lauingen und Dillin-
gen hin singt er:
Endlose Ebne, düster Blass
Den Fluss hin! Doch fern aussen schau
Mild schimmern aus dem Wetterhimmel
Ein sonnenweisses Thurmgewimmel
In zauberisehem Lichtvereine:
Drei deutsche Städte dort als Eine!
In Ulm:
Drei Säulen lind ein spitzes Dach
Sind manch Jahrhundert dein Gemach,
Aus dem du von des Münsters Wand
Herabblickst auf der Menschen Tand.
O Kaiser mit dem Ringelbart,
Mit Krön’ und Blicken milder Art,
Dein Rücken lehnt an bessre Zeit,
Als die sich deinem Blicke beut!
Bei einer Gebirgsaussicht:
Gegrüsst sey fernes Alpenland,
Dort ahn’ ich Tannenwald und Matten,
Der Felseiikämme Licht und Schatten:
Das Sehneefeid glänzt an schroffer Wand.
Und so beschäftigt ist mein Geist,
Die Berge sich heranznholen,
Dass ihn das Echo von dem Johlen
Der Alpensennen schon umkreist.
Am Bodensee, bei Creuzlingen oder Münsterlingen:
Mönch zu seyn im Kloster hier am See,
War es nicht ein schönes Erdenloos?
Spiegelt sich im Blauen hier ein Weh,
Taucht es aus der Sonntagsstille Schooss?
Friede, Friede plätschert an die Mauern
In de® Wasser«? sanften Lebenegchauern.
 
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