Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Beert Studia Asiatica*

§09

dem Stamme ..im Jahre .. Monat .. Kosmas bewiese daraus,
dass die Hebräer bei der Gesetzgebung· am Sinai von Jehova auch die
Buchstabenschrift erhalten hätten, welche von diesen zu den Phö«
nikern und so zu den übrigen Völkern gekommen sey. (Cosmas
Indicopl. Topogr. Christ, bei Montfaucon collectio nova Pa-
trum et Seriptorum Graecorum II. p. $05 f.)
Seit Neitzschitz im siebzehnten Jahrhundert (sein Werk
erschien erst 1666) lenkten diese Inschriften aufs Neue die Auf-
merksamkeit der Abendländer auf sich. Bich. Pococke (so,
nicht ohne e am Ende) schrieb eine ansehnliche Zahl derselben
ab, und ein irländischer Bischof verhiess (1753) die ansehnliche
Summe von 500 Pfund als Beitrag für eine genauere Untersuchung
dieser Inschriften an Ort und Stelle, die er mit Kosmas in die
Zeit des Moses hinaufrückte. Niebuhr (Beisebeschr. I. S. $31)
bereiste dieser Inschriften wegen die sinaitische Halbinsel. Er
nahm von dreizehn eine Abschrift und spricht sich sehr gering-
schätzend aus. Alle diese früheren Abschriften sind jedoch we-
gen ihrer Flüchtigkeit und Ungenauigkeit kaum brauchbar. Ge-
nauere Abschriften lieferten zuerst Seetzen und Burckhardt,
später die übrigen auf dem Titel Genannten, namentlich de La-
bor de und Grey. Auf solche Weise ist die Zahl der abge-
schriebenen Inschriften allmälig auf mehrere Hunderte heran ge-
wachsen. Doch ist dies nur ein kleiner Theil der vorhandenen.
Nach Burckhardt würde allein der Wadi Mokatteb einen
gewandten Zeichner acht Tage lang in Anspruch nehmen. Un-
geachtet dieser bedeutenden Anzahl vorhandener Abschriften schei-
terten alle Versuche einer Entzifferung derselben bis auf Beer
herab, dem, nach dem Misslingen eines ersten Versuches im Jahr
1833, und nachdem auch Gesenius auf diese Inschriften ver-
zichtet hatte, nach mühevoller Anstrengung ein zweiter Versuch
gelang. Zur Literatur über diesen Gegenstand verdienen vergli-
chen zu werden: Büsching, Erdbeschreibung XI. 1. Ausgabe.
179$. S. 617ff. Gesenius zu Burckhardis iieisen in Syrien und
Palästina. Weimar, 18$4. S. 1071 ff., und ganz neuerlich das in
vieler Hinsicht ausgezeichnete Werk von Br. Bobinson: Palä-
stina und alle südlich angrenzenden Länder. Halle, 1841. Bd. I.
8. XXIX.ff.; $10f. 4$8ff.
Die Anlage der vorliegenden Schrift des Herrn Beer, wel-
cher seine Tüchtigkeit auf dem Gebiete der orientalischen Paleo-
graphie schon hinlänglich erprobt hat, ist folgende: In dem In-
 
Annotationen