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Stimmen ans Preuseen an Preuseen. 10
genannt hat. — Wo würde das Königthum in England hinge-
kommen seyn, wenn es gegen die Aristokratie nicht Stützen an
den Stadtbewohnern und den Rechten des Volkes gehabt hätte! —
Ja, es würde diese Reehte gewiss nicht selbst geschaffen haben,
Wenn sie nicht zu seiner Erhaltung unumgänglich nöthwendig
gewesen wären. Dazu gehört nöthwendig die Stelle S. 15:
Wehe dem Monarchen, dem der Aristokrat unter den einen,
der Hierarch unter den andern Arm greift, um ihn zu Unterstü-
tzen! — Ludwig XVI., der Unglückliche! — Das wen* sein Fall.
Man kann durchaus nicht sagen, dass die Revolution unmittelbar
gegen die Monarchie gerichtet war. —· Das rein monarchi'«·
sehe Element hatte sich bereits friedlich mit dem verwandten de-
mokratischen vereinigt, und pichts würde diese Vereinigung ge-
stört haben, wenn die äusgeartete Monarchie es vermocht hätte,
sieh von ihren schlimmsten Feinden in Freundesgestalt zu trennen.
Im zweiten Gespräch ist speciell von den nicht blos für die
preussische Staatsgewalt und für die Sache des deutschen Pro-
testantismus, sondern auch für den wahren und alten katholischen
Kirchenglauben in Beziehung auf Hildebrandismus so höchst ver-
derblichen Capitulationen und Sendungen des preussischen Hofs
und der römischen Curie die Rede, und zugleich von dem, was
man auch jetzt noch mit dem Erzbischof von Cöln tkun könnte,
ohne Rom zu bedürfen oder das Recht zu verletzen.
In Rücksicht des unseligen Unterhandelns sagt der Verfasser
Seite 25:
Wenn unser Staat sich einmal erst entschlösse, einzusehen,
dass er von der gapzen Kirehenwirthschaft nichts zu hoffen hat
— dass zwischen Religion und Kirche ein himmelweiter Unter-
schied besteht — und dass es gegen die Intriguen der Priester—
schaft kein anderes Mittel gibt, als das, welches der jugendliche
Cid im Gespräche mit dem Könige, dem ganzen männlichen Ge-
schlechte gegen die Herrschaft der Frauen empfiehlt:
Die regieren, wie die Diener
Ueber fehlerhafte Herren.
Wer EÜr Decke seiner Mängel
Ihrer nicht vonnöthen hpt. etc.
wenn er sich von dem allem erst überzeugt hätte, sö wäre deüü
Uebel in wenig WTocben abgeholfen. Aber leider ist es nur zu
wahrscheinlich, dass die Vorurtheile, die dieser Erkenntnis^ im
Wege stehen, fortwährend zu mächtig sind.
 
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