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Brande*:- Elementeder Plmnuaceutik.
Gelegenheit hatte. Aus der Vorrede erfahren wir , dass Brande#
die Grundlinien des vorliegenden Buches aus einer Schrift von
Cap in Paris entlehnte*); dieses aber neu und den deutschen
Verhältnissen angemessen bearbeitete und überdem so bedeutend
erweiterte, dass man es wohl dem Hauptinhalte nach als eigene
Arbeit wird zu betrachten haben. Schon der Titel sagt übrigens,
dass man hier nicht blos eine Anleitung zum Studium der Phar-
macie, sondern zugleich noch die Elemente dieses wichtigen Thei-
les der Heilkunde findet. Die Einleitung enthält nebst einigen hi·*
siorischen Notizen eine allgemeine Uebersicht des Ganges, der bei
der Erlernung der Apothekerkunst einzuschJageo ist; es wird die
Pharmaceutik von Pharmacie unterschieden, so zwar, dass
unter der ersten Benennung der reine oder theoretische, unter der
zweiten der angewandte oder praktische Theil dieser Doctrin ver-
standen ist. Als wesentliche Theile der Pharmacie werden ange-
nommen 1. Die Kenntniss der Arzneistoffe, 2. Die Zubereitung der
Arzneimittel. Das Studium heider soll in zwei Zeiträume getrennt
werden, wovon der erste die Lehrperiode, der zweite die ei-
gentliche Studienperiode umfasst, deren jede dann wieder in
ihren besondern IJnterabtheüungen beleuchtet wird. Die Lehrzeit
ist auf vier Jahre berechnet und genau nachgewiesen, was in den
beiden ersten Jahren (erste Epoche) sodann in den beiden übri-
gen, (zweite Epoche) und in welcher Folgenreihe die der Phar-
macie eigentümlichen Kenntnisse und Geschäfte erlernt werden
sollen.
Nur solche junge Leute können zur Erlernung der Pharma-
cie zugelassen vgerden, welche schon mancherlei Vorkenntnisse
besitzen, namentlich sollen sie gehörigen Unterricht in. alten und
neuen Sprache!, in der Geschichte, Geographie, Mathematik, so
wie überhaupt über alle jene Kenntnisse genossen haben , die die
Grundlage einer jeden guten Erziehung bilden ? ausserdem aber
wird es noch besonders erforderlich, dass sie auch mit den ersten
Elementen der physikalischen Wissenschaften, so wie mit denen
der Naturgeschichte und Philosophie bekannt geworden sind. —
Der Zweck der ersten Periode der Lehrzeit ist wesentlich die
Erlernung der Kunst der Zubereitung der Arzneimittel. Der Lehr-
ling übt sieb in dieser Periode in der Praxis der Operationen,

) Principes elementaires de Pharmaceutique, ou exposition du Systeme
des connoissances relatives n l’ari du Pharmacien. Paris 1837.
 
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