Heidelberger Jahrbücher der Literatur (35,1.1842)

863 Burger: Etudee eur Zacharie.
man sie einem und demselben Verfasser beilegen kann. Zacha-
rias kann also der Verfasser auch der angefochtenen letzten 6
Kapitel seyn.
Alle übrigen Hypothesen also, und zwar 1) die Theilnng der
6 letzten Kapitel in mehrere von verschiedenen Verfassern und
aus verschiedenen Zeiten herrührende Fragmente, 2) die Abfas-
sung der letzten 6 Kapitel vor dem Exil; und 3) ihre Abfassung
nach dem Exil zu den Zeiten Alexanders und der Makkabäer, —
werden verworfen.
Und obgleich nun die Abfassung dieser 6 letzten Kapitel,
wenn sie allein stünden, nicht durch eine strenge Beweisführung-
gerade dem Zacharias als Verfasser zugeschrieben werden könn-
ten, so werden sie doch durch ihre Stellung im Kanon diesem
Verfasser gesichert, da keine erheblichen Gründe für das Gegen-
teil vorgebracht werden können.
Die Abfassungszeit dieser letzten Kapitel ist aber jedenfalls
später, als die der ersten acht, und fällt mit Wahrscheinlichkeit
in die Epoche der Kriege des Darius oder des Xerxes gegen die
Hellenen.
Es freut Referenten, diesen Resultaten, die sich auf eine klare
und einfache Beweisführung stützen, seinen ganzen Beifall geben
zu können, ünd so scheidet er denn von dem Verfasser mit dem
Vergnügen, das uns eine neue interessante Bekanntschaft gewährt.
Möge sich der Verfasser zu ähnlichen und ausgedehnteren Ar-
beiten auf dem Felde der alt-testamentlichen Exegese bewogen
fühlen.
Druck und Papier sind ausgezeichnet schön, und könnten un-
gern deutschen Officinen zum Muster dienen, da sie bei Drucken
streng wissenschaftlicher Werke an Eleganz noch immer hinter
dem Auslande zurückstehen.
Br. E. M. Röth.