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Brüggemann: ML T. Cieeronie Sornn. Scip.

447

Schreibung, sey auch der Sinn oder der Ausdruck offenbar ver-
fehlt; in andern corrigirt er ihn geradezu aus dem lateinischen
Grundtext, und setzt das aüs Versehen Ausgelassene an der ge-
hörigen Stelle ein; in noch andern Fällen lässt er das nach sei-
ner Ansicht Verfehlte im Texte stehen, und fügt seine Verbesse-
rung, auch im Text, in Klammern bei. Durch diese Ungleichheit
der Behandlung hat nun zwar die Schrift an sich nicht verloren,
und der Text ist vielfach verbessert, aber aus diesem Texte lässt
sich nicht mehr sehen, wie etwa der Uebersetzer gelesen oder
welchen Text der Urschrift er für den besten erkannt habe, wel-
ches aus der Ausgabe von Hess noch mehr, als aus der des lief,
bervorgeht. Es kann hier nun nicht der Ort seyn, die ganze
Schrift durchzugehen, und die aüfgenommenen Lesarten und Ver-
besserungen zu besprechen; einige wenige Finzelnheiten gedenkt
jedoch Ref. herauszuheben, nachdem er im Allgemeinen voratis-
geschickt hat, dass die Arbeit nicht unverdienstlich, ja lobenswerth
ist, und von einem künftigen Herausgeber Berücksichtigung ver-
dient, dass der Herausgeber viele Stellen verbessert hat, die bis-
her, zum Theil nur als Schreibfehler in Folge der neugriechischen
Aussprache (z B. die Verwechslung von ημεϊς und ίψεΐς), im
griechischen Text gestanden waren. Viele von den Verbesserun-
gen des Ref. hat Herr B. aufgenommen, jedoch pnt er auch dem-
selben zuweilen Etwas als eine Conjectur angereehnet, was nur
eine Correctur der Uebersetzung oder eine Angabe war, wie es
hätte, richtig übersetzt, heissen sollen; zuweilen hat er auch ei-
nen andern Missgriff gethan. Hier nur Einiges. Cap. III. (14.)
sagt Cicero: Quin tu adspicis ad te venientem Paullum patrem?
Planudes übersetzt τί γάρ μη βλέπεις —. Ref. sagt in seiner
Anmerkung, der Uebersetzer hätte besser gethan, zu schreiben
άλλα γαρ τί δ% μη βλ., damit diese Frage nicht mit dem Vori-
gen zusammen zu hängen scheine Herr Br. aber gibt dies für
eine Conjectur des Ref. aus, und zwar so, dass es scheint, er
habe άλλα γάρ τί δη βλ. lesen wollen, was ein Unsinn wäre. —-
Ebd. (15.) Homines enim sunt hac lege generati; im Griechi-
schen τώδε τώ κοσμώ. Ref. vermuthete $εσμω, Hess corrigirt
νόματ Herr Br. sägt: κόσμορ minime corrigendum. In welchem
Sinne, ist schwer abzusehen. Ref. äst überzeugt, dass wir hier
einen Fehler vor uns haben, und entweder νόμω oder %εσμώ cor-
rigirt werden muss. Bald darauf schreibt Planudes: καί %είοις
νόοις ώς ein εϊν νοω^έντεζ, Cicero: divinis animatae mentibus.
 
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