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pulo repulsam fert) ablehnten: und vermutheten inani clamore populo. Ge-
gen unsere Ablehnung der Billerbeck’schen Vermuthung inanis (nuntiat) populo,
weil sonst homo inanis gesagt werden müsste, widerspricht er zwar, aber er
widerlegt die Behauptung, die sich auf Cicero’s Sprachgebrauch stützt, nicht.
Eben so wenig finden wir uns durch seine Ablehnung von clamore widerlegt
(weil die Notiz, dass Clodius mit Geschrei dem Volke die Sache gemeldet
habe, nichts zur Sache thue), da man ja die Rede eines Anmaassenden, auch
wenn er nicht gerade ein Geschrei erhebt, im Unmuth doch clamor nennen
kann. Giebt man zu, dass Etwas herausgefallen sey, so halten wir unsere Con-
jectur für besser, als das von Hrn. K. vermuthete nuntiat insanus populo, das
wohl schwerlich in das iam der Ilandschrr. verwandelt worden wäre. Wäre
iactanter Ciceronisch, wir würden es unserer Conjectur vorziehen. — III, 19, 2:
Me tuae litterae nunquam in tantam spem adduxerunt, quantam aliorum. Das
hier von Ernesti bis Orelli gegebene in quantam weist Hr. K. passend durch
das Beispiel aus Cic. ad Qu. Fr. I, 4, 4 (nicht 5) zurück: quoniam in tan-
tum Iudum et laborem detrusus es, quantum nemo unquam. — S. 7. ad Att.
7, 1, 8: Ad eos ego etiam antca scripsi et ad ipsum Hirrum. Hier will Hr.
K. Ad eos ego etiam antea scripsi, scripsi et ad ipsum Hirrum: was sich
wohl hören lässt. Wir übergehen mehrere Stellen, deren Verbesserungen mei-
stens sich durch Leichtigkeit empfehlen, wenn auch nicht immer durch innere
Nothwendigkeit, und wenden uns zu der letzten aus ad Q. Fr. I, 1, 35: Potes
etiam tu id facere — ut commemores, quanta sit in publicanis dignitas, — ut
— publicanos cum Graecis gratia atque auctoritate coniungas. Sed & ab iis, —
qui tibi omnia debent, hoc petas, ut — nos eam necessitudinem — conser-
vare patiantur. Hier will der Verfasser das bezeichnete Sed weggestrichen
wissen, weil der Sinn des zweiten Satzes, der nur nach dem ersten in glei-
chem Sinne Etwas beifügt, der Adversativpartikel widerstrebe. Allein sie geht
recht gut an; denn sie giebt zu verstehen: „doch das ist noch nicht genug;
du kannst noch mehr tliun, nämlich ausserdem u. s. w. wodurch das Sed seine
volle Berechtigung erhält.

c) Dr. Frdr. Schneider, De Ciceronis Fragmentes. (Programm des Gymnasiums
zu Tezemeszno.) 1844. 15 8. 4.
Schon im Jahre 1841 gab der Verfasser (ebd. 15 S. 4.) Hortensii, libri
Ciceroniani Fragmenta heraus, worin er den Bruchstücken genauer, als es bis
jetzt geschehen war, ihre Stelle nachzuweisen suchte, und dies nicht ohne Aus-
beute durch wiederholtes Studium des Cicero und des Lactantius bewirkte.
Seitdem hat er noch die von Orelli und Baiter herausgegebenen Scholiasten
studirt, die er vorher nicht berücksichtigt hatte. Dadurch wurde er denn
über Einiges gewisser, Anderes konnte er berichtigen, auch gewann er für
die Ciceronischen Fragmente Neues: z. B. in dem Scholiasta Gronovianus in
Act. II. Lib, I. 20, 54. p. 404, welches Scholion zugleich zu verbessern gesucht
wird: bei Fragmenten immer eine missliche Sache, wie man aus den Versu-
chen vonJac. Gronov, Schütz und Madvig über diese Stelle sehen kann.
XSchluss folgt.)
 
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