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578

Verhandlungen des naturhistorisch-medizinischen Vereins.

sie befindet sich in dieser Kapsel. Damit sie deutlich erscheine in
dem auf die Unendlichkeit eingestellten Fernrohr, ist zwischen sie
und das Prisma eine Linse gesetzt, in deren Brennpunkt sie sich
befindet. Durch diese Linse und die Linsen des Fernrohrs wird
sie, wie durch ein Mikroskop betrachtet; damit die Theile nicht zu
gross erscheinen, muss sie sehr fein getheilt sein. Sie ist ungefähr
von der Feinheit, wie die Ocular-Mikrometer, die in Mikroskopen
benutzt werden; sie hat 15 Theile auf der Länge von 1 Mm. Die
Theilung der Ocularmikrometer ist gewöhnlich mit dem Diamant in
Glas eingerissen; eine solche Theilung wollten wir nicht benutzen,
hauptsächlich, weil bei ihr keine Zahlen angebracht werden können;
dann wünschten wir auch der bequemeren Ablesung wegen stärkere
und kürzere Theilstriche, als sie, wie es scheint, mit dem Diamant
gemacht werden können. Wir haben eine Skale, wie wir sie haben
wollten, durch Photographie erhalten können ; die Skale ist ein auf
einem Glassplättchen im Maassstabe von yi5 photographisch berge’
stelltes Bild einer in Millimeter getheiltcn Skale.
59. Vor trag des Herrn Dr. H. A. Pagenstecher- „über
das parasitische Leben bei den Krebsen, sowie über
eine neue Gattung von Schmarotzerkrebsen: Thersi-
tes Gasterostei und einen neuen Eingeweidewurm:
Leptodera Nicothoae“, am 14. Juni 1861.
Anknüpfend an die beabsichtigte Demonstration einer neuen
Gattung von Scbmarotzerkrebsen gab Dr. P. zuerst eine Darstellung
der parasitischen Lebensweise, soweit dieselbe überhaupt bei Kreb-
sen gefunden wird, besonders der allmäligen Uebergänge zwischen
freier und unselbstständiger Existenz, wie dieselben theils in der
Vergleichung der verschiedenen Krebsgattungen und Arten, theils in
der Entwicklungsgeschichte der Einzelnen hervortreten.
Das Schmarotzerleben besitzt in einem Aufgeben der unabhän-
gigen durch freie Beweglichkeit charakterisirten Zustände gegen ge-
wisse Vortheile in Betreff des Obdaches und der Nahrung sei-
nen hauptsächlichen Charakter, welchem dann in den verschiednen
Richtungen die morphologischen Verhältnisse entsprechen, sich den
physiologischen anpassend. So können wir nicht umhin, schon in
vielen Fällen allein in der Verringerung der Bewegungswerkzeuge
des Organismus, auch wenn die Erreichung jener Vortheile des pa-
rasitischen Lebens damit zunächst nicht verbunden sein sollte, einige
Annäherung an die Gestaltung des parasitischen Lebens zu erblicken.
Wir finden nun die Uebergänge zwischen den leicht beweg-
lichen schwimmenden Formen und den träge kriechenden bei den
Dekapoden unter den hohem Krebsen, deren extreme Gestalten die
Hauptunterscheidung in der sehr verschiednen Entwicklung des haupt-
sächlichsten Bewegungsorganes: des Schwanzes erhalten, schon deut-
lich genug in den crwachsnen Formen. Wir finden jedoch die Ver*
 
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