DOI Heft:
Nr. 60
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.44542#0467
Nr. 60.
HEIDELBERGER
1861.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Lileraturberichte aus Italien.
11 secolo decimo terzo e Giovanni da Procida, dal Salvatore de Renzi. Napoli
1860. Tip. del Vaglio. 8vo. p. 616.
Dieses Werk betrifft hauptsächlich die Zeit der Regierung Friedrichs II.,
des deutschen Kaisers, welcher in Italien das'beste Andenken zurückgelassen
hat, wofür sich auch der verstorbene Fürst Scordia-Lanza-Butera in seiner
Geschichte Siciliens unter dem schwäbischen Hause ausgesprochen hat.
Le riforme dell’ Austria dal Cav. Perego. Verona 1861. presso Merlo.
und
L’Italia all cospelto dell’Europa, dedicata all’ Eroe Francesco 11. Verona 1861
presso Zanchi.
sind Beides Schriften über die jetzigen Reformen in Oesterreich.
Museo di Scienze e Letteralura. XV111. Anno. Vol. IX. 31. Gennaio 1861
Napoli. Stamperia del Nationale.
Diese Monatschrift, welche der Revue de deux mondes in Paris nachge-
bildet ist, hat seit der neuen Ordnung der Dinge in Italien sich ebenfalls den
Ansichten des Fortschrittes zugewandt, wie besonders aus den monatlichen
politischen Uebersichten hervorgeht. Einen solchen Aufsatz enthält auch das
vorliegende neueste Heft über die politische und religiöse Freiheit als Grund-
lage der Grösse Englands, von A. Guerritone. Auch findet sich hier unter
andern ein Drama, die Gräfin von Cellant, von C. Caracciolo. Der Name
dieses geschätzten Schriftstellers ruft in Neapel stets ein trauriges Andenken
an den berühmten Seehelden Nelson hervor, weil er den Fürsten Caracciolo
an der Raa seines Schiffes auf der Rhede von Neapel aufhängen liess. In
Deutschland war man damals über die Unterdrückung von Napoleon so er-
bittert, dass man weniger Theil nahm an den Umtrieben der Königin Caroline
von Neapel, deren Genossin, Lady Hamilton, die Geliebte Nelson’s, denselben
zu dieser schauderhaften Thal verleitete. Caracciolo war nämlich angeschul-
digt worden, zu den Missvergnügten zu gehören, welche die Sanfedistenwirth-
schaft dieser Königin übel empfanden. Die jetzigen Räuber im Neapolitani-
schen werden für eine Fortsetzung jener Sanfedisten gehalten.
Misteri di Roma contemporanea. Torino 1861. gr. 8.
Diess ist die zweite Auflage der Geheimnisse des jetzigen Roms, welche
bis auf die Jetztzeit fortgesetzt und seit der ersten Auflage bedeutend ver-
mehrt worden ist. Auch als Roman ist diess in einzelnen Heften erscheinende
Werk sehr unterhaltend. Die beigefügten zahlreichen Kupferstiche, die betref-
LIV. Jahrg. 12. Heft. 60
HEIDELBERGER
1861.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Lileraturberichte aus Italien.
11 secolo decimo terzo e Giovanni da Procida, dal Salvatore de Renzi. Napoli
1860. Tip. del Vaglio. 8vo. p. 616.
Dieses Werk betrifft hauptsächlich die Zeit der Regierung Friedrichs II.,
des deutschen Kaisers, welcher in Italien das'beste Andenken zurückgelassen
hat, wofür sich auch der verstorbene Fürst Scordia-Lanza-Butera in seiner
Geschichte Siciliens unter dem schwäbischen Hause ausgesprochen hat.
Le riforme dell’ Austria dal Cav. Perego. Verona 1861. presso Merlo.
und
L’Italia all cospelto dell’Europa, dedicata all’ Eroe Francesco 11. Verona 1861
presso Zanchi.
sind Beides Schriften über die jetzigen Reformen in Oesterreich.
Museo di Scienze e Letteralura. XV111. Anno. Vol. IX. 31. Gennaio 1861
Napoli. Stamperia del Nationale.
Diese Monatschrift, welche der Revue de deux mondes in Paris nachge-
bildet ist, hat seit der neuen Ordnung der Dinge in Italien sich ebenfalls den
Ansichten des Fortschrittes zugewandt, wie besonders aus den monatlichen
politischen Uebersichten hervorgeht. Einen solchen Aufsatz enthält auch das
vorliegende neueste Heft über die politische und religiöse Freiheit als Grund-
lage der Grösse Englands, von A. Guerritone. Auch findet sich hier unter
andern ein Drama, die Gräfin von Cellant, von C. Caracciolo. Der Name
dieses geschätzten Schriftstellers ruft in Neapel stets ein trauriges Andenken
an den berühmten Seehelden Nelson hervor, weil er den Fürsten Caracciolo
an der Raa seines Schiffes auf der Rhede von Neapel aufhängen liess. In
Deutschland war man damals über die Unterdrückung von Napoleon so er-
bittert, dass man weniger Theil nahm an den Umtrieben der Königin Caroline
von Neapel, deren Genossin, Lady Hamilton, die Geliebte Nelson’s, denselben
zu dieser schauderhaften Thal verleitete. Caracciolo war nämlich angeschul-
digt worden, zu den Missvergnügten zu gehören, welche die Sanfedistenwirth-
schaft dieser Königin übel empfanden. Die jetzigen Räuber im Neapolitani-
schen werden für eine Fortsetzung jener Sanfedisten gehalten.
Misteri di Roma contemporanea. Torino 1861. gr. 8.
Diess ist die zweite Auflage der Geheimnisse des jetzigen Roms, welche
bis auf die Jetztzeit fortgesetzt und seit der ersten Auflage bedeutend ver-
mehrt worden ist. Auch als Roman ist diess in einzelnen Heften erscheinende
Werk sehr unterhaltend. Die beigefügten zahlreichen Kupferstiche, die betref-
LIV. Jahrg. 12. Heft. 60