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Revue Africaine.

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Nach den politischen Transactionen zwischen den Franzosen und
ihren Grenznachbarn (im J. 1840 mit Tunis und 1844 mit Ma-
rokko) erstreckt sich das französische Gebiet nicht so weit und
erreicht 'nicht die beiden genannten Grenzflüsse. Der Verf. stellt
die Gründe der historischen Berechtigung hier zusammen zu dem
Zwecke, um seine Landsleute darauf aufmerksam zu machen, dass
sie bei gegebener Gelegenheit es doch ja nicht unterlassen mögen, auch
in diesem Theile ihres Staatsgebietes die natürlichen Grenzen zu
erreichen. — Notes historiques sur les mosqudes et
autres edifices religieux d’Alger. N. 24, 25, 27, 29, 33.
Diese Abhandlung ist von einem viel weitern Umfange als die
Ueberschrift vermuthen lässt. Es ist eine Aufzählung aller der
verschiedenen frommen Stiftungen (Habous, von der französischen
Verwaltung nicht ganz adäquat corporations religieuses
genannt) zu Algier aus der türkischen Zeit, mit einer Darstellung
ihrer Stiftungszwecke und ihrer Organisation. Es bestehen solche
fromme Stiftungen nicht blos für die Unterhaltung von Moscheen
und des dabei angestellten Personales, sondern für Wasserleitungen,
Brunnen, Kirchhöfe, für Armen am Orte, für die Armen in Mekka
und Medina; für Gebetsübungen, und andre fromme und mildthätige
Zwecke. Das Vermögen dieser Stiftungen besteht in Grundeigen-
thum, woher sie ihre Einkünfte beziehen und jede hat ihre stif-
tungsgemässe selbständige, wohlgeordnete Verwaltung. — Les
Algeriens demandentun roifrangaisen 1572 N. 25. s. unten.
Souvenir del’expeditiondeXimends en Afrique,parM
Leon Godard. N. 25. Genauere und berichtigende Angaben über
ein Gemälde mit einer Inschrift, deren Gegenstand die Einnahme
Orans durch die Spanier 1509 unter Anführung des Cardinal Ximenes
ist. Ferner nähere Nachrichten über die alten Fahnen des sieg-
reich zu Oran einziehenden Heeres der Spanier und einige Siegs-
trophäen jener Zeit, welche bis in die neueste Zeit zu Alcala dc
Henares aufbewahrt wurden, jetzt aber in die Universitätsbib-
liothek zu Madrid gebracht worden sind. — Observations cri-
t i q u e 8 sur quelques points de l’histoire du Christi a-
nisme en Afrique, par Μ. Leon Godard. N. 25. Erörte-
rung der Stelle in einem Briefe des Papstes Gregor II. an Boni-
facius über manichäisch und donatistisch häretische Priester aus
Africa, die sich in Thüringen herumtrieben. — Abd Allah
Teurdjmann, Rdndgat de Tunis en 1838, par Μ. Ber-
brugger N. 28. Eine interessante Notiz über eine vorher un-
bekannte, noch unedirte, arabisch geschriebene Selbstbiographie
des genannten Renegaten, welcher in Majorca gebürtig als Cleriker
seine Studienvorzugsweise in Bologna machte, zu Tunis zum Islam
übertrat und in dieser seiner Selbstbiographie eine ausführliche
und lebhafte Polemik gegen das Christenthum gibt. Darin wird
der später von andern arabischen Schriftstellern wiederholte Satz
aufgestellt: Mahomet sei der von Christus versprochene Paraclet,
 
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