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Nr. 13. HEIDELBERGER 1863.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Grundriss der Geschichte der Philosophie von Thales bis zur Gegen-
wart. Erster Theil. Die vorchristliche Zeit. Von Dr. Fried-
rich Ueberweg, ausserordentl. Professor der Philosophie
an der Universität zu Königsberg. Berlin^ 1863. Druck und
Verlag von E. S. Mittler und Sohn. VI u. 194 S. gr. S.
Das vorliegende Buch kommt einem längst gefühlten Bedürf-
nisse entgegen. Das an Literatur reiche T e η n e m a η n ’ sehe Com-
pendium von Wendt (1829) ist veraltet und die jetzt am Meisten
verbreitete S c h w e gl er ’ sehe „Geschichte der Philosophie im Um-
risse“ geht in die von den verschiedenen Philosophen in den ein-
zelnen Zweigen ihrer Wissenschaft aufgestellten Lehren nicht näher
ein, auch schliesst sie, was ein Hauptmangel ist, die für Lehrer,
wie Schüler, gleich notliwendige Literatur gänzlich aus. Selbst die
von Köstlin herausgegebene Geschichte der griechischen Philo-
sophie (Tübingen, 1859), so gut das Buch auch angelegt und durch-
geführt ist, gibt nur selten und theilweise literarische Notizen. In
allen Theilen wird eine vollständige, die bedeutenderen ältern und
die neuern Forschungen umfassende Literatur vermisst. So ent-
spricht die hier vorliegende Schrift, welche mit Umsicht und ge-
nauester Sachkenntniss die gerügten Mängel vermeidet, der Auf-
gabe eines für den Lehrer und Lernenden gleich brauchbaren,
tüchtigen Grundrisses unter allen Werken ähnlichen Zweckes am
Meisten. Eine Fülle von Material wird dem Leser geboten und
Ref. kennt kein Compendium, das mit einer solchen Vollständigkeit
der Literatur zugleich diese überall das Wesentliche zusammen-
fassende Kürze verbindet und daher dem didaktischen Zwecke eines
Umrisses mehr entspricht, als das vorliegende. Die wichtigsten
Streitfragen, deren es in der Geschichte der griechischen Philosophie
keine geringe Anzahl gibt, sind überall an den betreffenden Stellen
erwähnt, in der Angabe der neueren Literatur zeigt sich in allen
Theilen eine möglichste Vollständigkeit, die noch am Schlüsse des
Werkes Berichtigungen und Zusätze erhalten hat (S. 189 u. 190)
und in der ältern Literatur eine passende Auswahl des noch nicht
ganz Veralteten. Einzelne Theile zeugen von selbständiger For-
schung des gelehrten Herrn X^erfassers.
Das Ganze zerfällt in die Einleitung (S. 1—10) und in die
Philosophie der vorchristlichen Zeit (S. 13—194).
Die Einleitung gibt den Begriff der Philosophie
(S. 1—4), der Geschichte (S. 4), die Methoden der Ge-
schichtsbetrachtung (S. 4 — 5), die Quellen undHülfs-
mittel der Geschichte der Philosophie (S. 5—10).
LVI. Jahrg. 3. Heft. 13
 
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