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Ur. 23. HEIDELBERGER 1863.
JAHRBÜCHER BER LITERATUR.

Verhandlungen des naturhistorisch-medizinischen Vereins zu
Heidelberg.
14. Vortrag des Herrn Professor Friedreich „überein
seltenes Präparat einer sogenannten Cystenniere“
(mit Demonstration).
VII. Sitzung den 6. März 1863.
15. Vortrag des Herrn D r. Knauff „über Kehlkopf-
polypen mit laryngoskopisch er Demonstration
zweier Fälle.“
16. Vortrag des Herrn Dr. Moos „über plötzlich ent¬
standene Taubheit.“
(Das ManuScript wurde am 28. März 1863 eingereicht,)
Seitdem man angefangen, auf die pathologisch-anatomische
Untersuchung dee Gehörorgans mehr Sorgfalt zu verwenden, ist
man zur Ueberzeugung gelangt, dass nur eine geringe Anzahl von
Functionsstörungen des Gehörs, selbst wenn diese in hohem Grade
vorhanden sind, sich auf eine Veränderung des Hörnerven und des
nervösen Apparats des Ohres zurückführen lassen. Insbesondere
kann man viele Fälle von bedeutender Functionsstörung des Ge-
hörs für bedingt erklären durch schleichende Entzündungsprozesse
in der Trommelhöhle; so kann z. B. eine durch chronische Ent-
zündung der Trommelhöhlen-Schleimhaut entstandene Ankylose des
Steigbügels fast vollständige Taubheit verursuchen. Solche Functions-
störungen hat man vor Toynbee noch allgemein unter die „ner-
vöse Schwerhörigkeit“ eingereiht. Indessen, selbst bei der
genauesten Berücksichtigung dieser Thatsache bleibt immer noch
eine Anzahl von Fällen übrig, die man — abgesehen von durch
organische Gehirnkrankheiten bedingter Taubheit —- beziehen
muss auf eine Erkrankung des Gehörnerven und des nervösen
Apparats.
Bei der grossen Schwierigkeit, welche eine genaue Unter-
suchung des inneren Ohres schon im normalen Zustande darbietet,
darf es uns nicht befremden, wenn die pathologischen Verände-
rungen in dieser Region weniger als die übrigen bis jetzt erforscht
LVI. Jahrg. 5. Heft. 23
 
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