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Kr. 21. HEIDELBERGER 1863.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR

Ηηαοΰ&ενης κατ Λίβχινον. Demosthenis orationes contra Aeschi-
nem de corona et de falsa legatione cum argumentis graece
et latine. Recensuit cum apparatu critico copiosissimo edidit
Dr. J. Th. Vo em el iu s. Lipsiae in aedibus B. G. Teubneri.
MDCCCLXII. Die praefatio und Prolegomena grammatica
nehmen XIX Seiten ein-; das Verzeichniss der zu den Einlei-
tungen und den Reden selbst verglichenen Handschriften und
der plene d. h. ohne Vermeidung des Hiatus im Codex Σ ge-
schriebenen Stellen geht von pag. XX—XXVIII; der Text mit
lateinischer Uebersetzung und kritischem Commenlar, nebst drei
Excursen und dem Register füllt 742 S. in gr. 8
Das vorliegende Werk, zu dessen Besprechung der Unter-
zeichnete von der verehrlichen Redaction dieser Jahrbücher ersucht
worden ist, schliesst sich an die von dem nämlichen um die Schrif-
ten des Demosthenes hochverdienten Herrn Verfasser im Jahre 1856
herausgegebenen und vom Herrn Geh. Hofrathe Bähr in diesen
Blättern Jahrgang 1857. S. 439—447 angezeigten contiones De-
mosthenis in würdiger Weise an. Der Text des grossen Redners
ist von dem Verfasser nach den schon in den c ο n t i ο n e s befolgten
und bewährten Grundsätzen consequent festgestellt und seiner ur-
sprünglichen Gestalt so nahe gebracht, als es durch gewissenhafteste
und sachkundigste Anwendung der uns zu Gebote stehenden hand-
schriftlichen und kritischen Mittel nur immer möglich ist. Wir
dürfen behaupten, dass Voemel uns den bis jetzt reinsten und
echtesten Text geliefert hat, und dass die Gestalt desselben nicht
nur im Ganzen, sondern nahezu auch im Einzelnen fortan die
Voemel’sche wird bleiben müssen, so lange nicht andere Hand-
schriften aufgefunden sein werden, welche den vom Herausgeber
benutzten erweislich vorgezogen zu werden verdienen. Fast ein
halbes Jahrhundert hat Voemel auf die Bearbeitung seines Schrift-
stellers vorzugsweise verwendet, mit seltener Ausdauer und Sorg-
falt hat er sich mit seiner Art und Kunst, mit seinen Gedanken
und mit seiner Sprache vertraut gemacht; ausgerüstet mit den um-
fassendsten grammatischen, lektischen, historischen, paläographischen
Kenntnissen hat er für seine Ausgabe alle seit zwei Jahrtausenden
dem Demosthenes gewidmeten literarischen Leistungen benutzt und
verarbeitet. So ist hier, wie schon in diesen Jahrbb. 1857. S. 443.
mit Recht bemerkt wurde, die „Textkritik zu einem gewissen Ab-
schlüsse gebracht, wie dies nur- bei wenigen Schriftstellern der
Fall sein dürfte“ und jeder künftige Bearbeiter des Demosthenes
LVI. Jahrg. 5. Heft. 21
 
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