Hirzel: De Euripidis in diverbiis arte.
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gefragt haben, worauf sich τούτων beziehen kann; dass aber 758
auf 759 folge, verlangt der Gedanke beider Verse schwerlich, da
έπάρκει,αν schon auf τι,μωρονμένη zurückweist. In ähnlicher Weise
will Hirzel (17) Hipp, 329 sqq. so versetzen, dass 322 zunächst auf
329 folgte, dann erst 330, 331; erlegt, wie es scheint zu grossen
Werth darauf, dass so dem τέμην φέρει sogleich τεμιωτέρα φανεί
entspricht, welches eben so gut Erwiederung auf 331 sein kann,
so wie dieser durch 330 gut motivirt wird; die Amme hält sich
in ihrer Entgegnung nur an die έΰ&λα. Med. 305 wird p. 44
mit Grund verworfen, weniger richtig scheint die Transposition
von 312 vor 309; nach μη τρέΰης υμάς passt der Uebergang
nicht; freilich stört der Vers auch an der überlieferten Stelle den
Zusammenhang; tilgt man ihn, so zerfällt die Rede der Medea
(292—315) in einen allgemeinen und besonderen Theil, jeden von
10 Versen.
Zu kritischer Behandlung des Textes bot das Thema der
Dissertation reichen Anlass und einiger Emendationen ist schon oben
gedacht worden. Ansprechend ist auch Here. für. 451. δόζης έ'ξέ-
π,εβον ευέλπκδος und 136 ονχ έκών, Iph. Taur. 481. μακράν δ' άΚ
οί'κων χ&ονδς έ. α. π.·, über andere Vorschläge wie Med. 1325
έτλης έκουβα (nach Heracl. 413) Here. für. 1297 έν δραΰμο16ι/ν,
Bacch. 860 εντελής &εδς mit Tilgung des folgenden Verses, wo
αν&ρωπ,οαΗ vielleicht aus έντραπεΐΰί, verdorben ist, wie vorher
έν τέλει, aus ατελέΰίν; Hec. 1137 έΰηκα (ίου προμηθέαν wird man
noch Zweifel hegen dürfen, ob sie in den Index emendationum.
(p. 96) gehören. An letzter Stelle hat ευ sc. κατέκτει/ν' guten
Sinn. In derselben Tragoedie will der Verf. 800 lesen άρχει/ν ές
άδικά και δίκαι ωριβμένω, da aber von den alles beherrschenden
νομος hier Götterglaube und moralisches Bewusstsein abgeleitet wird,
scheint keine Aenderung nöthig; über die Tilgung von 803,4 wird
man Hirzel und Nauck gern beistimmen.
Wie Euripides in seinen letzten Tragoedieen die lyrischen
Theile freier behandelte und von der Regel der Antistrophik sich
häufig befreite, so suchte er auch darin viel seltener Dialog und
Reden symmetrisch zu ordnen, und man wird dergleichen wenig
oder gar nicht in den Troaden, der Elektra, dem Orestes, der
Iphigenie in Aulis und den Bacchen finden.
Untersuchungen über die Geschichte der griechischen Fabel von Dr.
Otto Keller. Besonderer Abdruck aus dem vierten Supple-
mentband für classische Philologie. Leipzig. Bruck und Ver-
lag von B. G. Teubner. 1862. p. 309—412 mit Inhaltsüber-
sicht und Register 413—418.
Für die Geschichte der Fabel kömmt zuerst ihre Entstehung,
dann ihre litterärische Gestaltung und die Sammlung der im Munde
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gefragt haben, worauf sich τούτων beziehen kann; dass aber 758
auf 759 folge, verlangt der Gedanke beider Verse schwerlich, da
έπάρκει,αν schon auf τι,μωρονμένη zurückweist. In ähnlicher Weise
will Hirzel (17) Hipp, 329 sqq. so versetzen, dass 322 zunächst auf
329 folgte, dann erst 330, 331; erlegt, wie es scheint zu grossen
Werth darauf, dass so dem τέμην φέρει sogleich τεμιωτέρα φανεί
entspricht, welches eben so gut Erwiederung auf 331 sein kann,
so wie dieser durch 330 gut motivirt wird; die Amme hält sich
in ihrer Entgegnung nur an die έΰ&λα. Med. 305 wird p. 44
mit Grund verworfen, weniger richtig scheint die Transposition
von 312 vor 309; nach μη τρέΰης υμάς passt der Uebergang
nicht; freilich stört der Vers auch an der überlieferten Stelle den
Zusammenhang; tilgt man ihn, so zerfällt die Rede der Medea
(292—315) in einen allgemeinen und besonderen Theil, jeden von
10 Versen.
Zu kritischer Behandlung des Textes bot das Thema der
Dissertation reichen Anlass und einiger Emendationen ist schon oben
gedacht worden. Ansprechend ist auch Here. für. 451. δόζης έ'ξέ-
π,εβον ευέλπκδος und 136 ονχ έκών, Iph. Taur. 481. μακράν δ' άΚ
οί'κων χ&ονδς έ. α. π.·, über andere Vorschläge wie Med. 1325
έτλης έκουβα (nach Heracl. 413) Here. für. 1297 έν δραΰμο16ι/ν,
Bacch. 860 εντελής &εδς mit Tilgung des folgenden Verses, wo
αν&ρωπ,οαΗ vielleicht aus έντραπεΐΰί, verdorben ist, wie vorher
έν τέλει, aus ατελέΰίν; Hec. 1137 έΰηκα (ίου προμηθέαν wird man
noch Zweifel hegen dürfen, ob sie in den Index emendationum.
(p. 96) gehören. An letzter Stelle hat ευ sc. κατέκτει/ν' guten
Sinn. In derselben Tragoedie will der Verf. 800 lesen άρχει/ν ές
άδικά και δίκαι ωριβμένω, da aber von den alles beherrschenden
νομος hier Götterglaube und moralisches Bewusstsein abgeleitet wird,
scheint keine Aenderung nöthig; über die Tilgung von 803,4 wird
man Hirzel und Nauck gern beistimmen.
Wie Euripides in seinen letzten Tragoedieen die lyrischen
Theile freier behandelte und von der Regel der Antistrophik sich
häufig befreite, so suchte er auch darin viel seltener Dialog und
Reden symmetrisch zu ordnen, und man wird dergleichen wenig
oder gar nicht in den Troaden, der Elektra, dem Orestes, der
Iphigenie in Aulis und den Bacchen finden.
Untersuchungen über die Geschichte der griechischen Fabel von Dr.
Otto Keller. Besonderer Abdruck aus dem vierten Supple-
mentband für classische Philologie. Leipzig. Bruck und Ver-
lag von B. G. Teubner. 1862. p. 309—412 mit Inhaltsüber-
sicht und Register 413—418.
Für die Geschichte der Fabel kömmt zuerst ihre Entstehung,
dann ihre litterärische Gestaltung und die Sammlung der im Munde