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Hautz: Geschichte der Universität Heidelberg.

fange ihrer Stiftung bis zur Gegenwart so viele bedeutende hand-
schriftliche Quellen ihrer Geschichte besitzen, als dieses bei der
Universität Heidelberg der Fall ist. Vor allen handschriftlichen
Schätzen der letztem, welche zu diesem Zwecke dienen, sind die
annales eorum, quae acta scriptave sunt in republica literaria Aca-
demiae Heidelbergensis von grosser Bedeutung. Sie beginnen mit
dem Stiftungsjahre 1386 und gehen mit Unterbrechungen bis auf
unsere Zeit fort. Sie umfassen 63 Folianten bis zum Jahre 1817.
Der erste Band, welcher die Jahre 1386—1413 enthält, ist auf
Pergament geschrieben. Die Lücken können durch andere gleich-
zeitige handschriftliche Quellen reichlich ausgefüllt werden. Wir
nennen von denselben die Acta facultatis artium Academiae Heidel-
bergensis von 1391—1620, 5 voll. fol. Pergament, die bis gegen
das Ende des 16. Jahrhunderts gehende historia universitatis Hei-
delbergensis, die Matrikelbücher, mit 1386 beginnend, die acta ma-
tricula et statuta facultatis juridicae (1491—1581), die acta facultatis
theolog. Acad. Heidelb. von 1558—1739— 1800, 2 voll, fol., die alten
Kalender und rotuli u. s. w. Von besonderer Wichtigkeit sind auch
die in dem Generallandesarchive zu Karlsruhe befindlichen Pfäl-
zischen Copialbücher. Kurfürst Ruprecht I., der Stifter unserer
Hochschule, eröffnete diese Copialbücher nach dem Tode seines
Bruders, Rudolphs II. Auch die früheren Urkunden seit der
Mitte des 13. Jahrhunderts wurden in besondere Copialbücher aufge-
nommen. Von 1553 an wurden die Urkunden aller Kurfürsten
sogleich, nachdem sie erlassen waren, mit den Daten eingetragen.
Bis zum 15. Jahrhundert sind sie auf Pergament, von Kurfürst
Ludwig’s III. Regierung oder 1410 an auf Papier niederge-
schrieben.
Für die freundliche Unterstützung seines Werkes ist der Verf.
dem Herrn Geh. Hofrath und Oberbibliothekar Dr. Bähr, Plofrath
und Professor Dr. Fläusser, Pfarrer Lehmann zu Nussdorf in
der baierischen Pfalz, Archivdirektor Mone und Geh. Hofrath
Vierordt in Karlsruhe, Arrhivar Franz Zell zu Freiburg im
Breisgau und den Archivdirectoren in München, Strassburg und
Speier zu bestem Danke verpflichtet.
Das ganze Werk zerfällt in drei Bücher, welche der An-
lage nach zwei Bände bilden sollen. Der erste Band enthält
die Vorrede des Herausgebers, die L eb e ns g e sc hi cht e
des Verfassers, die Vorerinlierung, die E i η 1 e i t un g und
das erste Buch. Das erste Buch umfasst den scholasti-
schen Zeitraum der Hochschule von ihrer Gründung
(1386) bis auf ihreUmgestaltung durch Otto Heinrich,
Kurfürsten der Pfalz (1556). Der zweite Band wird
das zweite Buch oder die evangelisch-protestantische
Zeit von 1556 bis zum Regierungsantritt des Kur-
fürsten Philipp Wilhelm (1685) und das dritte Buch
oder die vorherrschend katholische Periode von 1685
 
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