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576

Zur Prosopographie d. Briefe d. Symmachus ΙΠ.

Doch erwähnt Symmachus noch eines Olybrius, der jedoch
nicht dem Petronischen, sondern dem Olybrischen Zweig wohl
selbst angehörte. 10. 48 wird er Vir inlustris genannt?, und Sym-
machus als Praefectus urbis, 384, meldet eine Rechtsverletzung
von ihm dem Kaiser. Er ist wahrscheinlich der Q. Clodius Her-
mogenianus Olybrius, welcher 368—70 Pr. Vrb. war (wie Asch-
bach S. 21 Note 5 dazu kommt, die Praefectur auf 371 zu be-
schränken ist mir ganz unbegreiflich — S. 32 ist es wohl nur ein
Druckfehler, dass er 351 Stadtpraefect heisst —; er hätte doch
wenigstens einen Blick in die Prosopographie zum Cod. Theod.
von Gothofred oder Ritter werfen sollen. Corsini S. 247 schreibt
einen haarsträubenden Blödsinn über ihn, indem er ihn erst 379
Consul sein und im nächsten Satz 370 schon gestorben sein lässt;
er verwechselt ihn an zweiter Stelle mit Orfitus dem Schwieger-
vater des Symmachus) und im Jahr 379 den Consulat bekleidete;
zeitlich unbestimmbar sind seine zwei praetorianischen Praefecturen
in Illyrien und dem Orient (Gruter. 353. 2.). Somit war er wohl
der Grossvater des obigen Olybrius und Probinus, und Vater von
deren Mutter Faltonia Proba (Aschbach S. 22 und 55).
An einen Probinus ist endlich noch 8. 60 gerichtet; doch
bietet der Brief keinen Anhalt, um seine Identität festzustellen.

Alypius.
Aschbach S. 22 erwähnt eines Faltonius Probus Aly-
pius, der zwischen 375 und 395 Stadtpraefect gewesen sei; ein
Blick in den Codex Theod. würde ihn belehrt haben, dass 391 das
Jahr der Stadtpraefectur war (Cod. Theod. 14. 2. 2.); es ist der-
selbe, an welchen Symmachus die Briefe 7. 66—71 geschrieben
hat. In dem 70. Brief glaube ich mit Gothofred (Prosopogr.) eine
Bestätigung seiner Stadtpraefectur zu finden; sie fand während
des Consulats des Symmachus statt. Corsini (S. 291) nennt ihn
einen «frater uterinus», einen Halbbruder mit verschiedenem Vater,
des Q. Clodius Hermogenianus Olybrius; einen Grund gibt er nicht
an, und die Namensverwandtschaft in Bezug auf den Olybrischen
Zweig der Anicier widerspricht der Annahme (vgl. Aschbach S. 20 ff.);
dass er ein Bruder desselben war, beweist eine Inschrift (bei Cor-
sini und Aschbach Nr. 23).
(Schluss folgt.)
 
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