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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 2.1888

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Srna, Carl: Neuerungen im Positiv-Verfahren
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https://doi.org/10.11588/diglit.42282#0435

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Neuerungen im PositiT-Verfahren.

Zwanzig bis dreissig Minuten genügen, um die Bilder genügend
mit Platin zu tonen. Da bei dem Tonen in besagtem Bade die
Oopien zurückgeben, so muss man dieselben etwas über- be-
ziehungsweise kräftiger entwickeln.
Sodann wird wie gewöhnlich gewaschen, fixirt und wieder
gewaschen.
Behufs Gerbung der Gelatinesehichte bringt man die Bildei
wTeiter in eine 5 proc. Alaunlösung.
Um sich genau von der Wirkung des Tonbades zu über-
zeugen, schneidet man einen Theil des Bildes ab und taucht
diesen in eine 2proc. Kupferchloridlösung; ist das Bild ge-
nügend getont, d. h. wenn alles Silber durch Platin ersetzt
ist, so bleibt der abgeschnittene Theil in der Kupferehlorid-
lösung unverändert, verschwindet jedoch im anderen Falle
infolge Umwandlung des Silbers in Chlorsilber fast gänzlich.
Ein derartiges Chlorsilberbild lässt sich jedoch mittels
Oxalatentwiekler wieder vollständig hervorrufen.
Durch das Tonen mit Platin erzielt man eine schöne
sehwarzblaue Färbung.
Herr E. Vogel jr. modifieirt dieses Verfahren, indem er
die Eastmanbilder vollständig in Platinbilder überführt, wo-
durch der Ton derselben bedeutend wärmer und viel weicher
werden soll.1)
Zu diesem Behufe werden die fertig fixirten und ge-
waschenen Bilder (20 Minuten genügen) in ein Bad von
Kaliumplatinchlorür 1 g,
destillirtes Wasser 1000 ccm,
reine Salzsäure 10 ccm
durch 15 bis 20 Minuten mit der Schichte nach unten gelegt,
sodann herausgenommen, kurze Zeit gewaschen und dann in
eine 15 proc. Kupferehloridlösung gebracht. Das noch vor-
handene Silber wird in diesem Bade in Chlorsilber überführt,
der frühere kaltschwarze Ton bräunlich, das Bild weich; sollte
das Letztere im Kupferchloridbade zu hell werden, so ruft
man dasselbe mit dem schon benützten Oxalatentwickler am
Tageslicht wieder hervor, wäscht gut und tont von Neuem bis
das Bild selbst nach langem Liegenlassen im Kupferchlorid
genügende Kraft behält.
Um das entstandene Chlorsilber zu entfernen fixirt man
sodann durch circa 5 Minuten.

J) Photogr. Mittheilungeo 1886 —1887, pag. 5.
 
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