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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Loos, Ludwig: Ueber die Tiefenschärfe photographischer Objektive
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0017

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Originalbeiträge.

lieber die Tiefenschärfe photographischer Objektine.
Von Ludwig Loos, k. k. Oberinspektor, in Reichenberg.
Die folgenden Darlegungen mögen als Versuch auf-
genommen werden, die Tiefenschärfe des photographischen
Objektives als Funktion der Entfernung des Objektes in
voller Allgemeinheit darzustellen, gleichwohl aber in
einer so einfachen Form, daß sich ebensowohl die be-
kannten Grundsätze für eine zweckdienliche Abblendung,
wie die Grenzen der Anwendung großer relativer Oeff-
nungen in wünschenswerter Klarheit darbieten.
Es ist hier nicht der Ort, die für photographische
Objektive geltenden Abbildungsgesetze zu erörtern, doch
dürften einige wenige Bemerkungen über die gleichzeitige
Abbildung von Objekten in verschiedener Entfernung vom
Apparat und den Zusammenhang von Bildschärfe und
Oeffnungsdurchmesser nicht überflüssig erscheinen. Aus
theoretischen Gründen kann selbst das denkbar voll-
kommenste Objektiv nur die einzelnen Punkte einer
einzigen, zur optischen Achse senkrechten Ebene in voll-
kommener Treue und scharf auf einer zur ersteren
parallelen Fläche (Visierscheibe, Platte) abbilden; allerdings
kann die Ebene im Objektraum beliebige Entfernung vom
Objektiv haben, sie muß nur vor dessen vorderem Brenn-
punkt liegen. Hat man vor dem Objektiv einen weit aus-
gedehnten Objektraum (Landschaft), so werden alle jene
Objekte abgebildet, welche überhaupt Strahlen in das
Objektiv senden können, und zwar in folgender Art. Jeder
(zur optischen Achse senkrechten) Ebene im Objektraum
entspricht eine zur ersteren parallele Abbildungsebene im
Bildraum, so zwar, daß die fernsten Objekte nahe dem
Objektiv, die näheren und nächsten Objekte in größerer
Entfernung davon scharf abgebildet werden. „Scharf“
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