Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (27.1913)

Beobachtungen aus der Praxis der Autochromphotographie.

folgender Entwicklung angewendet, zu keinen Störungen.
Veranlassung gibt.
Daraus ergibt sich, daß eine zur Verbesserung fleckiger
Negative dienende oxydierende Chlorierungsmethode mit
nachfolgender Entwicklung sozusagen ein Rettungsanker ist..
Denn, wenn dieselbe auch nicht immer direkt den ge-
wünschten Erfolg bietet, so versetzt sie doch die Negative-
in einen solchen Zustand, daß man dieselben, ohne Schädi-
gungen befürchten zu müssen, einer klärenden Behandlung
unterwerfen kann.
Die angegebenen Methoden sind auch für Films ver-
wendbar; aber ich habe bemerkt, daß es schwer ist, auf
Films dieselben Resultate zu erhalten wie auf Platten. Das
Zelluloid übt wahrscheinlich nicht selten bei der Bildung,
der Flecke auf die angegebenen Ursachen einen Einfluß
aus, welchen man nicht genauer oder nur teilweise be-
zeichnen kann. Und vielleicht hat auch bei dem, durch die
beschriebenen Ursachen erzeugten Fleck die Natur des
Trägers (der Schicht), welcher nicht im entferntesten die
Indifferenz des Glases gegen chemische Einflüsse besitzt,
die Wirkung, mehr oder weniger die Zusammensetzung der
Flecke und ihr Verhalten gegen Reagenzien zu modifizieren.

Bemerkungen und Beobachtungen aus der Praxis der
Rutochromphoiographie.
Von Prof. Rud. Namias in Mailand.
Die gewöhnlichen Ursachen der zu geringen Lebhaftig-
keit der Farben in Autochrombildern sind zu lange Expo-
sition und zu lange Entwicklung.
Um sich über diese Erscheinung klar zu werden, be-
trachte man als Objekt eine grüne Landschaft. Auch die-
jenigen, welche in dem Autochromverfahren Erfahrung,
besitzen, wissen, daß das Grün nicht immer in so lebhaften
Farben wiedergegeben wird, wie es von dem Auge wahr-
genommen wird.
Deshalb kann eine Betrachtung über diese Farbe besser
dazu dienen, alle gewöhnlichen sowie auch die weniger
bekannten Ursachen, welche die Lebhaftigkeit dieser Farbe
in der Reproduktion beeinträchtigen, kennen zu lernen.
Damit das Grün in lebhafter Weise wiedergegeben
werden kann, müssen bei seiner Bildung besonders die