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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Hauberrisser, Georg: Schlitzverschluß oder Zentralverschluß?
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Worel, Karl: Harzleim als Sensibilisator für organische Farbstoffe
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0103

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Harzleim als Sensibilisator für organische Farbstoffe.

dem man die Anfangs- oder Schlußgeschwindigkeiten mißt.
Streng genommen könnte man also einen Schlitzverschluß
mit einem Kompoundverschluß überhaupt nicht vergleichen,
da beim ersteren Differenzen von ioo Prozent vorkommen.
Ich stellte deshalb durch Messungen die Geschwindigkeit
des Schlitzverschlusses in der Mitte der Platte fest und fand
bei Schlitzbreite 2 und Federspannung 7 eine Geschwindig-
keit von 1/130 Sekunde; beim Kompoundverschluß habe ich
bei der Stellung 1/50 Sekunde dieselbe Geschwindigkeit ge-
funden (mit 10 Prozent Spielraum). Mit beiden Apparaten
wurde ein und derselbe Gegenstand mit der gleichen Platten-
sorte aufgenommen und zeigten die beiden Negative das
gleiche Resultat. Es konnte bei der Platte, die mit dem
Kompoundverschluß aufgenommen war, auch nicht eine
Spur geringerer Belichtung festgestellt werden, als bei der
Aufnahme mit Schlitzverschluß.
Dieses Resultat, das ja mit der Theorie nicht überein-
stimmt, läßt sich dadurch ganz gut erklären, daß durch die
eigenartige Form der Lamellen beim Kompoundverschluß
gleich beim Beginn der Belichtung nicht nur zentrale,
sondern auch schon Randstrahlen auf die Platte gelangen.
Dieser Versuch ergibt einwandfrei, daß für die Praxis
wenigstens beim Kompoundverschluß und Verschlüssen
mit ähnlich geformten Lamellen bei Geschwindigkeiten, die
1/130 Sekunde nicht wesentlich übersteigen, die Lichtstärke
des Objektives ebenso gut ausgenutzt wird wie beim Schlitz-
verschluß.

Harzleim als 5ensibilisator für organische Farbstoffe.
Von Ministerialrat Karl Worel in Graz.
(Als vorläufige Mitteilung veröffentlicht.)
Bekanntlich habe ich im Jahre 1899 gefunden, daß es
in der Reihe der ätherischen Oele Stoffe gibt, welche ge-
eignet sind, mit organischen Farbstoffen in einem neutralen
Substrat zusammengebracht, diese unter Einfluß des Sonnen-
lichtes in wenigen Minuten zum Verbleichen zu bringen1).
In neuester Zeit hat Dr. Smith das Thiosinamin als
einen ähnlich wirkenden Stoff erkannt und dasselbe in
seinem „Utocolorpapier“ zur Verwendung gebracht.

1) Siehe dieses „Jahrbuch“ für 1903 bis 1912.
 
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