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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

DOI Artikel:
Unger, Arthur Wilhelm: Ein Ersatz für die Galvanoplastik
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Pfenninger, Otto: Blautonung
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0198

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i86

Blautonung.

Energie in Wärmearbeit fließen die Metallteilchen beim
Auftreffen in eine dichte kohärente Metallschicht zusammen.
Als Arbeitsinstrument dient die sogen. Spritzpistole, welche
mittels Henkels von einer Hand gehalten wird. Das Metall
wird in Drahtform durch ein Getriebe in der Pistole vor-
geschoben und z.B. von einer Knallgasflamme zum Schmelzen
gebracht. Die Metalltröpfchen werden nun augenblicks
mittels Preßgas durch eine Düse hindurch zerstäubt. Die
notwendigen Gase, z. B. Sauerstoff, Wasserstoff und Kohlen-
säure werden aus Bomben der Pistole durch lange Schläuche,
um die Bewegungsfreiheit beim Manipulieren mit der Pistole
möglichst wenig zu behindern, zugeführt. Bemerkenswert
ist, daß der nach der Zerstäubung erzeugte Metallnebel eine
erhebliche Temperaturerniedrigung gegenüber der Schmelz-
hitze aufweist. Dieser Umstand ermöglicht, selbst Objekte
aus leicht brennbaren Stoffen zu metallisieren. Hinsichtlich
der praktischen Ausnutzung des Schoopschen Verfahrens
zur Gewinnung von Druckformen liegen noch keine Er-
fahrungen vor, wie sie nur die Anwendung in einem Groß-
betriebe liefern kann. Daß es hierzu noch nicht gekommen
ist, dürfte seinen Grund darin haben, daß Einzellizenzen für
Spezialgebiete vom Erfinder nicht abgegeben werden. Dies
soll vielmehr den Gesellschaften vorbehalten bleiben, deren
Gründung der Erfinder zur Exploitierung seiner Patente in
den verschiedenen Ländern anstrebt.

Blaufonung.
Von Otto Pfenninger in Brighton.
Die verschiedenen Blautonungsverfahren, die ich ver-
sucht habe, gaben mir nie gleichmäßige und zufrieden-
stellende Resultate. Mit dem direkten Tonungsverfahren tritt
eine Verstärkung ein, die nicht gerade leicht kontrollierbar
ist, auch werden die zarten Lichter fast immer blau über-
tont. Tont man zwölf Bilder, eines nach dem andern, im
gleichen Tonbade, so erhält man auch ganz sicher zwölf
verschieden blau getonte Bilder; das erste Bild ist annähernd
indigoblau und hat vielleicht reine Weißen, das letzte ist
milchblau und hat sicher blau übertonte unreine Weißen.
Mit dem bekannten indirekten Verfahren, d. h. Bleichung
in neutraler Blutlaugensalzlösung und nachfolgender Tonung,
erhielt ich sozusagen nichts Befriedigendes. Säurehaltige oder
ammoniakalische Bleichlösung ergab auch nichts Zufrieden-
stellendes.
 
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