DOI Artikel:
Milbauer, Jaroslav: Beitrag zur Kenntnis der Zersetzung von Chlorwasser am Lichte
DOI Artikel:Trautz, Max Theodor: Ueber die Geschwindigkeit von Gasreaktionen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0053
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Ueber die Geschwindigkeit von Gasreaktionen.
Demgegenüber hat sich Jod bei analogen Versuchen
sowohl gegen Chlorwasser als Bromwasser als ein ver-
zögerndes Agens erwiesen, was wohl durch die Bildung
von stabilen Jodverbindungen zu erklären ist.
Bei der Durchsicht der Literatur1) finde ich, daß
E. Klimenko und G. Petrenko („Zeitschr. f. physik.
Chemie“, Bd. 42, S. 483) die Beobachtung machten, daß die
Zersetzung von Chlorwasser nach Zusatz von n/10 Lösungen
von Salzsäure und Chloriden der Alkalien und Erdalkalien
verzögert wird, und zwar in dem Maße, als das Molekular-
gewicht der Katalysatoren steigt.
(Aus dem Laboratorium der anorganischen Technologie
an der k. k. böhm. Techn. Hochschule zu Prag.)
Ueber die 6eschBündigkeit non Gasreaktionen.
Von Prof. Dr. Max Trautz in Heidelberg.
Welche Produkte bringt die chemische Reaktion
zwischen gegebenen Stoffen hervor? Die Antwort auf
diese Frage lautet in ihrer allgemeinsten Form: Sind die
äußeren Anfangsbedingungen gegeben, so die Art der
Ausgangsstoffe, die Temperatur usw., dann hängt das, was
geschieht, nur ab vom Konkurrenzkampf der Reaktions-
geschwindigkeiten für alle nach den stöchiometrischen Ge-
setzen in dem Gebilde möglichen Reaktionen und von
sonst nichts. Kann man die Geschwindigkeiten auch nur
schätzungsweise vorausberechnen, dann kann man Voraus-
sagen, was sich bilden wird, und das ist die Grundfrage
der Chemie überhaupt.
Bis zum Jahre 1909 lag kein Ansatz vor, solche Voraus-
berechnung anzustellen in allgemein anwendbarer Form-
Dann wurden Ausdrücke abgeleitet, die an allen Fällen, wo
sie theoretisch angewendet werden dürfen, geprüft und als
widerspruchsfrei und fruchtbar befunden wurden. Sie
dürften kaum in absehbarer Zeit durch im Prinzip andere
verdrängt werden. Es soll hier dargelegt werden, wie man
dazu gekommen ist, und was man für und gegen sie an-
führen kann.
Als van’tHoff die Theorie der Lösungen aufgestellt
hatte, wonach gelöste Stoffe sich in mancher Hinsicht wie
3) Siehe auch Plotnikow, Photochemie.
Ueber die Geschwindigkeit von Gasreaktionen.
Demgegenüber hat sich Jod bei analogen Versuchen
sowohl gegen Chlorwasser als Bromwasser als ein ver-
zögerndes Agens erwiesen, was wohl durch die Bildung
von stabilen Jodverbindungen zu erklären ist.
Bei der Durchsicht der Literatur1) finde ich, daß
E. Klimenko und G. Petrenko („Zeitschr. f. physik.
Chemie“, Bd. 42, S. 483) die Beobachtung machten, daß die
Zersetzung von Chlorwasser nach Zusatz von n/10 Lösungen
von Salzsäure und Chloriden der Alkalien und Erdalkalien
verzögert wird, und zwar in dem Maße, als das Molekular-
gewicht der Katalysatoren steigt.
(Aus dem Laboratorium der anorganischen Technologie
an der k. k. böhm. Techn. Hochschule zu Prag.)
Ueber die 6eschBündigkeit non Gasreaktionen.
Von Prof. Dr. Max Trautz in Heidelberg.
Welche Produkte bringt die chemische Reaktion
zwischen gegebenen Stoffen hervor? Die Antwort auf
diese Frage lautet in ihrer allgemeinsten Form: Sind die
äußeren Anfangsbedingungen gegeben, so die Art der
Ausgangsstoffe, die Temperatur usw., dann hängt das, was
geschieht, nur ab vom Konkurrenzkampf der Reaktions-
geschwindigkeiten für alle nach den stöchiometrischen Ge-
setzen in dem Gebilde möglichen Reaktionen und von
sonst nichts. Kann man die Geschwindigkeiten auch nur
schätzungsweise vorausberechnen, dann kann man Voraus-
sagen, was sich bilden wird, und das ist die Grundfrage
der Chemie überhaupt.
Bis zum Jahre 1909 lag kein Ansatz vor, solche Voraus-
berechnung anzustellen in allgemein anwendbarer Form-
Dann wurden Ausdrücke abgeleitet, die an allen Fällen, wo
sie theoretisch angewendet werden dürfen, geprüft und als
widerspruchsfrei und fruchtbar befunden wurden. Sie
dürften kaum in absehbarer Zeit durch im Prinzip andere
verdrängt werden. Es soll hier dargelegt werden, wie man
dazu gekommen ist, und was man für und gegen sie an-
führen kann.
Als van’tHoff die Theorie der Lösungen aufgestellt
hatte, wonach gelöste Stoffe sich in mancher Hinsicht wie
3) Siehe auch Plotnikow, Photochemie.