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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Gaedicke, Johannes: Ammoniakräucherung bei Trockenplatten
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Wiedemann, Eilhard: Optische Studien in Laienkreisen im 13. Jahrhundert in Aegypten
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0078

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Optische Studien in Laienkreisen im 13. Jahrhundert in Aegypten. 65

1. Die Ammoniakräucherung wirkt auf Trockenplatten
im allgemeinen schieiernd und verbreiternd auf den Rand-
schleier.
2. Die Ammoniakräucherung vor der Exposition drückt
die Empfindlichkeit herab.
3. Die Ammoniakräucherung nach der Exposition erhöht
die Entwickelbarkeit des latenten Bildes.
4. Die Ammoniakräucherung verstärkt nicht die Wirkung
des Entwicklers.
5. Die Zitronensäure greift das latente Bild nicht an,
sondern verzögert nur dessen Entwicklung.

Optische Studien in Caienkreisen im 13. Jahrhundert
in Aegypten.
Von Prof. Dr. Eilhard Wiedemann in Erlangen (Bayern).
Von Herrn Dr. Meyerhof in Kairo ist mir in liebens-
würdigster Weise die Abschrift einer arabischen Handschrift
in Kairo zur Verfügung gestellt worden, die sich mit opti-
schen Fragen beschäftigt. Das Werk heißt: „Aufmerksame
Beobachtung dessen, was die Augen erfassen,“ und rührt
von einem malekitischen Rechts gelehrt en Schih ab al Din
Ahmed Ibn Idris al Qaräfi her, genannt nach Qaräfa,
dem Kirchhof von Kairo; er -ist 682 d. H. = 1283/84 bezw.
684 = 1285/86 gestorben. Wir sehen hier einen Juristen
Aegyptens sich ebenso eingehend mit physikalischen Pro-
blemen befassen, wie dies 600 Jahre später einer der
höchsten Richter Englands, Grove, tat. Das Werk ist an-
geregt durch fünf schwierige Fragen, Probleme, die der
Imperator der Franken in Sizilien (wahrscheinlich Friedrich II.,
1194 —1250) dem König Kamil (wahrscheinlich der Ajjubide
Kamil Muhammed, 1218 —1238) vorlegte. Unser Autor
hat daran anschließend 50 Probleme gesammelt, die sich
mit optischen Fragen befassen, und von denen, soweit ich
gefunden, drei als Probleme des Imperators bezeichnet
werden. Die behandelten Gegenstände erstrecken sich auf
sämtliche Gebiete der Optik. Die Erklärungen sind freilich
falsch, da der offenbar nur philosophisch geschulte Ver-
fasser von allgemeinen philosophischen Anschauungen aus-
ging und nicht von den schon damals durch Ibn al
Haitham im Anschluß an die Antike festgelegten physikali-
schen, physiologischen und mathematischen Erkenntnissen.
Ganz entsprechende Erscheinungen haben wir ja auch in
Eder, Jahrbuch für 1913. 5
 
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