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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Schmidt, Hans: Ueber das "Durchzeichnen" eines Objektives
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Angerer, A. C.: Ueber Farbenbuchdruck
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0046

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Ueber Farbenbuchdruck.

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anastigmat, war gerade das Umgekehrte der Fall. Mehrere
Wiederholungen des Versuches lieferten stets das gleiche
Resultat. Im ersten Augenblick erscheint dies ganz absurd;
•die nachfolgende Erklärung löst aber den scheinbaren
Widerspruch.
Nehmen wir an, auf den Doppelanastigmat fallen
xoo Lichtstrahlen, dann werden diese, infolge der vorzüg-
lichen Korrektion dieses Instrumentes, in einem äußerst
kleinen Punkt vereinigt. Denken wir uns nun die gleiche
Menge Lichtstrahlen auf das Monokelobjektiv treffend, dann
werden diese, wegen der weit weniger präzisen Strahlen-
vereinigung bei diesem Instrument, keineswegs mehr in
einem Punkt, sondern in einem Scheibchen von mehr oder
weniger großem Durchmesser vereinigt. Die einzelnen
Punkte dieses Scheibchens müssen nun unbedingt weniger
Helligkeit besitzen als dies bei dem durch den Doppel-
anastigmat erzeugten Bildpunkt der Fall ist. Der geringeren
Helligkeit entspricht aber weiter eine geringere Durch-
zeichnung im Negativ, und so ist hiermit der merkwürdige
Fall aufgeklärt, daß ein Objektiv von geringerer Licht-
durchlässigkeit doch unter Umständen ein besser durch-
gezeichnetes Bild ergeben kann als ein lichtdurchlässigeres,
wie es z. B. das erwähnte Monokelobjektiv darstellt.

Ueber farbenbuchdruck.
Von kaiserl. Rat A. C. Ang er er in Wien.
Wenn man auf die Entwicklung des Farbenbuchdruckes
blickt, bemerkt man bis in die letzte Zeit eine fortwährende
Verbesserung, aber auch Vereinfachung des Verfahrens.
Schrittweise hat sich die Vervollkommnung der Technik
in der immer weitergehenden Anwendung der Photographie
so vollzogen, daß gleichzeitig auch nach und nach die vielen
Umständlichkeiten ausgemerzt wurden, welche ursprünglich
bei der Benutzung der Photographie unvermeidlich waren.
Zur Zeit der Erfindung der Autotypie hat die Photographie
kaum mehr Bedeutung als die gehabt, als Grundlage für
die Anfertigung der Klatschdrucke zu dienen. Erst durch
Anbringung von sehr viel Handarbeit konnte dem farben-
unrichtigen Bilde eine oder die andere zeichnende Platte
abgerungen werden.
Die alten Autotypien, die in der damaligen Zeit noch
mit photographisch vervielfältigten Linienplatten und mit
Eder, Jahrbuch für 1913. 3
 
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